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Personalisierte Haarpflege Hårologi: Petra Döhler (Blue Box) im Interview

Heute suchen Kunden nicht nur nach einer Dienstleistung, sondern nach Lösungen, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Das gilt auch für den Friseurbesuch. In einer Welt, in der Einzigartigkeit und persönlicher Ausdruck zunehmend geschätzt werden, ist die individualisierte und personalisierte Haarpflege mehr als nur ein Trend – sie ist ein entscheidender Faktor, der Friseursalons dabei hilft, sich in einem gesättigten Markt hervorzuheben. Hårologi ermöglicht Friseuren, maßgeschneiderte Lösungen für ihre Salonkunden anzubieten, die gezielt auf deren spezifische Haarbedürfnisse eingehen. Als Projektmanagerin für Hårologi, im Rahmen des Exklusivvertriebs DACH durch Blue Box, hat Petra Döhler tiefe Einblicke in die Welt der personalisierten Haarpflege nehmen können und weiß genau, was nötig ist, um spezielle Pflegekonzepte erfolgreich in das Salonbusiness zu integrieren bzw. diese effektiv für den Geschäfts- und Verkaufserfolg zu nutzen.

Frau Döhler, könnten Sie uns einen kurzen Überblick über die Philosophie von Hårologi geben und warum Sie glauben, dass individualisierte Haarpflege so wichtig für moderne Salons ist?

Eine der Stärken von Hårologi ist, dass sie Friseuren die Möglichkeit bietet, sich von der Konkurrenz abzuheben. In einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt ist es für Salons entscheidend, einzigartige und maßgeschneiderte Dienstleistungen anzubieten. Durch die Kombination unserer überschaubaren Produktpalette mit individualisierbaren Seren und Additiven können Friseure ihren Kunden eine exklusive, auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Haarpflege bieten. Dieses Maß an Personalisierung stellt nicht nur die Kundenzufriedenheit sicher, sondern positioniert den Salon auch als einen Ort der Innovation und maßgeschneiderten Expertise.

Wie unterscheiden sich die „Rebuild“ und „Hydrate“ Pflegelinien von Hårologi von anderen Produkten auf dem Markt?

Der grösste Unterschied liegt eindeutig in der Individualisierbarkeit der einzelnen
Produkte. Der Friseur kann gezielt – durch Zugabe von Seren und Additiven,
personalisierte und bedürfnissorientierte Pflegekonzepte für seine Kunden entwickeln,
ohne aufwändige Prozesse und komplizierte Verfahren. Trotz der übersichtlichen
Produktpalette, stehen dem Friseur quasi endlose Produktvarianten zur Verfügung.

Können Sie beschreiben, wie das Haarmessgerät von Hårologi funktioniert und welchen Mehrwert es für die Kundenanalyse bietet?

Neben der Expertise der Friseurprofis, kann der digitale Haartester eine grossartige Unterstützung im Salonalltag sein. Dort wird ein einzelnes Haar eingelegt und die genaue Beschaffenheit des aktuellen Haarzustandes ermittelt. Der Hårologi DHT stellt einen neutralen Assistenten dar, welcher faktenbasierte Werte darlegt. Fehlt dem Haar Feuchtigkeit oder Protein? Somit gibt er einerseits dem Friseur Sicherheit in seiner Analyse und ist andererseits eine zusätzliche Dienstleistung, die auch für Kunden spannend ist. Basierend darauf kann der Friseur das explizit auf den Kunden zugeschnittene Pflegeprogramm zusammenstellen. Darüber hinaus, zeigt der Digitale Haartester objektiv die positive Entwicklung der Haarstruktur auf. Neben der optischen Beurteilung des Friseurs, welche Haar- und Kopfhautbedürfnisse der Kunde hat, misst der DHT die Stärke und Dehnbarkeit (Porosität) des Haares.

Wie kann die Einführung von Hårologi in einem Salon die Kundenbindung und -zufriedenheit verbessern?
 
Diese maßgeschneiderte Herangehensweise ermöglicht es Friseuren, eine tiefere Verbindung zu ihren Kunden aufzubauen und eine unvergleichliche Service- und Dienstleistungsqualität zu bieten, die weit über die Standards herkömmlicher Haarpflege hinausgeht.

Gibt es spezielle Schulungen oder Unterstützung für Friseure, die sich
entscheiden, Hårologi in ihren Salons einzuführen?

Friseure, die sich für Hårologi entscheiden, werden vollumfassend eingeschult. Wir offerieren ein modulares Schulungskonzept. Der professionelle Kompetenztransfer ist von grosser Bedeutung. Dabei ist es jedoch wichtig, die Inhalte und Aspekte einfach und kompakt zu vermitteln.
 
Wie können Friseure die Produkte von Hårologi nutzen, um sich in einem wettbewerbsintensiven Markt abzuheben?

Mit Hårologi bietet der Friseur einen völlig neuen Ansatz für Behandlungen Pflegeroutinen. Ein typischer Ablauf wäre die eingehende Haaranalyse, welche bereits eine zusätzliche (kostenpflichtige) Dienstleistung darstellt, neben individuellen Salonbehandlungen, kreiert der Friseur personalisierte Pflegekonzepte für seine Kunden für die Anwendung zu Hause. Lassen Sie mich einen Vergleich aus der Mode anbringen. Natürlich kann ein Anzug von der Stange absolut seinen Zweck erfüllen, aber ein Kleidungsstück, dass mir auf den Körper massgeschneidert wurde, hat immer einen ganz besonderen Effekt. Diesen einen Anzug, kann ich mir eben nicht einfach irgendwo kaufen, sondern ich benötige meinen Schneider dazu. Genau so verhält es sich mit Hårologi. Der Kunde kann sich sein personalisiertes Shampoo, nicht einfach günstiger im Internet bestellen.

Wie sind die Erfolgsgeschichten von Salons, die bereits Hårologi verwenden, und wie hat es ihr Geschäft beeinflusst?

Wir erleben in Salons, in denen Hårologi eine zentrale Rolle spielt, wie die Kundenbeziehungen nicht nur gestärkt, sondern eine loyale Kundenbasis geschaffen wird. Zum anderen wird Hårologi Salons eine grosse Kompetenz im Bereich Haar- und Kopfhautpflege zugeschrieben. Diese Salons steigern nicht nur Ihre Umsätze und Gewinne durch zusätzliche Dienstleistungen, sondern verzeichnen gerade im Produktverkauf immense Zuwächse. 
 
Wie sieht die Zukunft der Haarpflegebranche aus Ihrer Sicht aus, und welche Rolle wird Hårologi dabei spielen?
 
Produktperformance und Salonexklusivität sind generell wichtige Erfolgsfaktoren für Friseurmarken. Neben personalisierter Haarpflege setzt Hårologi auf Nachhaltigkeit, indem ausschließlich hochwertige, natürliche Inhaltsstoffe verwendet werden. Diese Kombination aus Personalisierung und umweltbewusster Produktphilosophie bietet Friseuren einen signifikanten Wettbewerbsvorteil und positioniert sie als Vorreiter in der Branche.
 
Welche Unterstützung bietet BLUE BOX Salons, die Hårologi in ihr Angebot aufnehmen wollen?

Wir wollen mit Hårologi nicht nur ein Konzept oder Produkte verkaufen. Wir wollen eine Community schaffen, in der man sich austauschen kann. Als Partner von Friseuren sind wir gemäss unserer Philosophie für unsere Kunden in allen Aspekten da. Sei es im Bereich Education, Marketing oder Salonentwicklung. 
  
Weitere Informationen: www.harologi.at
www.blueboxag.ch  /  Instagram: @blue_box_hair

 
Titelbild Männer Make-Up Jacks

Männer und Make-up: Miriam Jacks im Interview

Die Schönheitsindustrie ist im Wandel. Immer mehr Männer setzen auf hochwertige Hautpflege, reichhaltige Bartpflege und auch dekorative Kosmetika. Auch Make-up-Artist und Beautyexpertin Miriam Jacks hat diese Entwicklungen im Blick. Sie hat 2023 in das Kosmetik-Start-up maleup von Esad Alper und Joel Selzener aus Neuss investiert. Die vegane Marke hat es sich zum Ziel gemacht, mit Vorurteilen und Klischees rund um die Männlichkeit aufzuräumen und gegen toxische Männlichkeit anzutreten. Dafür bietet sie Beautyprodukte an, die die Männerhaut pflegen.

Worin besteht der Unterschied zwischen Männerhaut und Frauenhaut?

Männerhaut ist im Allgemeinen dicker und hat eine höhere Kollagen- und Elastinproduktion. Dies verleiht der Haut mehr Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Allerdings neigt Männerhaut auch dazu, mehr Talg zu produzieren, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Hautunreinheiten führen kann. Um diesen Unterschieden gerecht zu werden, benötigt Männerhaut spezielle Pflegeprodukte, die sowohl Feuchtigkeit spenden als auch den Fettgehalt regulieren.

Wie wichtig ist die Hautreinigung?

Sie ist der Schlüssel. Eine milde Gesichtsreinigung entfernt überschüssiges Öl und Schmutz, ohne die Haut auszutrocknen. Ich empfehle, zwei Mal wöchentlich ein Peeling zu verwenden, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Um die Haut geschmeidig zu halten, ist eine leichte, feuchtigkeitsspendende Creme bei trockener Haut oder ein Fluid bei Mischhaut ideal. Im Winter kann auch reines Squalan gegen Trockenheit, Spannungsgefühle und Rötungen – z. B. nach der Rasur – helfen. Natürlich gehört in die Pflegeroutine bei Männern auch der UV-Schutz. Er ist entscheidend, um vor vorzeitiger Hautalterung zu schützen. On top ist eine hydrierende Augenpflege gegen feine Linie und Falten ratsam.

Ist der Concealer das neue Must-have für Männer?

Ein Concealer kann ein Gamechanger sein – ein Allrounder, den jeder Mann benutzten kann. Der Concealer sollte dem Hautton entsprechen, damit das Ergebnis besonders natürlich aussieht. Vor dem Auftragen ist eine Augencreme als Grundierung ideal, da sie die Haut glättet und sich so der Concealer nicht in die feinen Linien um die Augen absetzt. Der Concealer kann dann einfach mit dem Finger unter dem Auge sanft eingeklopft und sollte gut eingearbeitet werden. Dauert nur zwei Minuten und Mann wirkt sofort frischer, wacher und gepflegter. 

 
Titelbild Julia Becker

Nachgefragt: Julia Beckers – WAHL Markenbotschafter 2023

Mit ihrem beeindruckenden Portfolio, ihrem starken Engagement und ihrer Leidenschaft für die Marke WAHL wurde Julia Beckers 2023 als Markenbotschafterin von WAHL Professional gewählt. Ihre einzigartige Kreativität und ihr professioneller Stil spiegeln sich auch in ihrer erfolgreichen Präsenz in den sozialen Medien wider. Im folgenden Interview teilt Julia Beckers ihre umfangreichen Erfahrungen, ihr Fachwissen und gibt spannende Impulse, die für jedes Salonbusiness inspirierend sein können.

Was macht deiner Meinung nach heute einen herausragenden Barbier aus?

Neben den klassischen Skills und fachlichem Know-How gehört für mich definitiv auch ein ausgeprägtes Gespür für Fashion, Trends und Ästhetik dazu.

Du bist aktuell Markenbotschafterin für WAHL. Weshalb hast du dich dafür entschieden?

Die Entscheidung, Markenbotschafterin für WAHL zu werden, basierte für mich auf mehreren wichtigen Faktoren. Zum einen ist für mich die Qualität der Haarschneidemaschinen und die Philosophie von WAHL ausschlaggebend und zum anderen bin ich begeistert von den Innovationen und den hohen fachlichen Standards, die WAHL in der internationalen Friseurbranche setzt. Mit WAHL habe ich die Chance, die Friseur- und Barbierszene mit meinen eigenen Augen und meinem individuellen künstlerischen Ansatz als Frau zu präsentieren. Ich betrachte mich nicht nur als Barbier, sondern als Künstlerin. Diese Möglichkeit, den Spirit einer Frau in die Welt der Haarkunst einzubringen, hat mich begeistert und motiviert, Teil des WAHL-Teams zu werden. Bei WAHL kann ich meinen eigenen kreativen Stil einbringen.

Was ist deine persönliche Meinung zu den WAHL Haarschneidemaschinen?

Kurz und knapp: Die Maschinen von WAHL sind hochwertig, stilsicher und absolut verlässlich.

Stichwort Education: Wie bleibst du persönlich auf dem Laufenden über die neuesten Fachtechniken, Trends und Produkte?

Never stop learning! Weiterbildung, egal in welcher Form ist absolut notwendig. Ich hole mir immer wieder neuen Input aus dem Ausland und ich bin sehr interessiert an neuen Techniken, Trends und Entwicklungen. Auch online lasse mich super gerne inspirieren.

Gibt es bestimmte Weiterbildungs- oder Schulungsprogramme, die du für Barber oder Stylisten empfehlen würdest?

Ich bin ein großer Fan von Live-Workshops, denn ich möchte die neuen Inputs gleich ausprobieren. Zum Beispiel sind die vielen Maschinen und Blades von WAHL auf unterschiedliche Schnitteffekte ausgelegt. Hier muss man schon bereit sein, wirklich in die Materie einzutauchen und die Anwendung genau kennen. Der Unterschied ist im Ergebnis deutlich sichtbar und das macht einen Qualitätshaarschnitt einfach aus. Zudem ist für mich persönlich wichtig, dass die Trainer kollegial und zugänglich sind. Sie sollten selbst aktiv hinterm Stuhl stehen und wissen wie das Daily Business funktioniert.

Welche aktuellen Trends und Innovationen in der Friseur- und Barbierbranche begeistern dich derzeit am meisten?

Ich bin glücklich, dass wir wieder mehr zeigen als nur Fades. In den letzten Jahren waren mir die Trendempfehlungen einfach zu einseitig, zu homogen und zu wenig individuell. Was bei den Barbieren die Fades waren, waren bei den Friseuren Balayages. Mich langweilen solche uniformierten Looks.

Wie beeinflusst deiner Meinung nach die Wahl der richtigen Haarschneidemaschine die Qualität der Haarschnitte?

Die beste Maschine in der Hand und nicht zu wissen, wie man sie richtig verwendet, hilft nicht. Aber wenn du die Anwendungsbereiche und die entsprechenden Skills beherrschst, erleichtert dir die Maschine deine Arbeit und sie hilft dir deine Ergebnisse zu perfektionieren.

Welche WAHL Haarschneidemaschine würdest du als das unverzichtbares Werkzeug für dich bezeichnen und warum?

Jede Maschine auf ihre Weise, allerdings ist mein persönlicher Favorit der Detailer. Da ist der Name Programm.

Gibt es eventuell eine bestimmte Erfolgsgeschichte, die du mit einer WAHL-Haarschneidemaschine verbindest?

Die Nominierung @behindthechair.com als Big Shot Men’s Shot. Aber eigentlich hat mich die Firma grundsätzlich nach einer kleinen Pause „reaktiviert“ und mir den Spirit gegeben, wieder Spass daran zu finden, in der Branche sichtbar zu sein.

Hast du einen besonderen Tipp für deine Berufskollegen, welche die Qualität ihrer Haarschnitte verbessern möchten?

Schwächen an den richtigen „Stellen“ offen kommunizieren, sich gezielte Unterstützung holen und dann üben, üben, üben.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Friseuren geben, die gerade erst in der Branche Fuß fassen und eine erfolgreiche Karriere anstreben?

Sei reflektiert, ehrgeizig und habe den unbedingten Willen dich stetig weiterzuentwickeln, dann kommt auch der Erfolg. Erfolg ist kein Sprint, Erfolg ist ein Marathon!

Das Thema Social Media interessiert viele deiner Berufskollegen. Fragen, sind häufig «wie wird man auf Social Media erfolgeich?». Was machst du anders?

Ich bin authentisch, nahbar, gebe einen ehrlichen Einblick in meinen Alltag als Unternehmerin und Vollblut-Hundemama. Der ganz normale Wahnsinn 🙂 eben.

Hast du vielleicht noch einen Tipp für Barber und Stylisten, die sich nächstes Jahr als Markenbotschafter bei WAHL bewerben möchten?

Sei mutig und versuch es einfach! Wahl schaut nicht nur auf Follower-Zahlen, sondern auf guten Content. Sei echt, sei kreativ und zeige was deine Arbeit mit der Maschine besonders macht.

Vielen lieben Dank für das Interview!

Weitere Informationen:

https://de.wahl.com/

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Instagram: 

@blondesgift.official  // @julia_beckers

@wahlproeurope

Facebook: WahlProEurope

Credits:

s/w Fotos: Dr. Jennifer Fischer

Foto Motiv blonde Frau m. Sonnenbrille: Dr. Jennifer Fischer

Porträts Julia Beckers: Dr. Jennifer Fischer

Farbige Fotos / Männermotive: Sebastian Wunder

 
Titelbild Green Room Interview

Franca Schnell und Ihr «Green Room»

Vor etwa zwei Jahren traf Franca Schnell eine mutige Entscheidung und eröffnete in Krefeld den «Green Room», ein Friseursalon, der sich ganz der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Damit hat sie nicht nur ihren persönlichen Traum verwirklicht, sondern ein erfolgreiches und nachhaltiges Friseurbusiness aufgebaut. Der Erfolg gibt ihr recht, denn das grüne Konzept des 200 Quadratmeter großen Salons bringt (unerwartet) viele Vorteile mit sich! Im Gespräch mit ihr, erfahren wir mehr darüber, wie der Salon dank des grünen Charakters zum wahren Kundenmagneten wurde und welche Auswirkungen es auf ihr Salonbusiness hat.

Was hat dich dazu inspiriert, deinen Friseursalon umweltschonend zu führen?

Ich bin als Kind in einer ökologisch bewussten Familie aufgewachsen und das hat mich natürlich geprägt. Für mich war damals schon nachhaltiges, umweltbewusstes Denken und Handeln oder der bewusste Konsum von Bio-Produkten selbstverständlich. Zu Beginn meiner Selbstständigkeit vor sieben Jahren, übernahm ich einen bestehenden Salon und musste mich mit den Gegebenheiten dort arrangieren. Der Salon war mit 40 Quadratmeter auf Dauer zu klein und meine Vision war eine andere. Also beschloss ich ein neues Ladenlokal zu finden, doch die Suche war herausfordernd. Ich besichtigte viele Immobilien, doch häufig waren das veraltete Läden mit schwierigen Voraussetzungen was z.B. die Wasseranschlüsse, Rohre etc. betraf. Schließlich wurde ich in einem Neubau fündig und hatte richtig Glück mit dem Vermieter, der mir ermöglichte, bereits im Bauprozess bei den neuen Salonräumlichkeiten mitzuwirken. Nachhaltigkeit war dabei für mich der wichtigste Faktor. Da mir das Nachhaltigkeitsdenken praktisch schon in die Kinderwiege gelegt wurde, war mir nicht klar, dass ein grüner Salon heute noch so etwas Besonderes ist. Erst später realisierte ich, dass die Tragweite in allen Belangen viel größer und positiver war, als ich das je gedacht hätte.

Welche konkreten Schritte hast du unternommen, um deinen Salon umweltschonend zu führen?

Wir haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, z.B. trennen wir unseren Müll, recyceln Strähnen-Alufolie oder verwenden Alternativen in Papierform und haben Brillenschoner und Halskrausen durch dauerhafte Alternativen aus Naturkautschuk ersetzt. Auch in Bezug auf Energie haben wir umgestellt: Wir nutzen Öko-Strom, LED-Lampen und ein intelligentes Lichtsystem, das sicherstellt, dass nur die Plätze in unserem großen Salon beleuchtet werden, die gerade benötigt werden. Ein weiterer großer Meilenstein war, dass wir auf die biologisch abbaubaren Handtücher von Scrummi umgestiegen sind. Außerdem sparen wir Wasser durch den Einsatz der Water Saver Handbrause.

Welche Vorteile hast du durch die Umstellung auf nachhaltige Produkte und Verfahren festgestellt?

Da gibt es viele! Der wichtigste Vorteil, den ich jeden Tag spüre: Unser Salon ist ein Kundenmagnet geworden! Wir konnten innerhalb kürzester Zeit 30% Neukundenzuwachs verzeichnen. Bei unseren Kundenbefragungen gaben nahezu alle Neukunden an, dass sie wegen unserer Nachhaltigkeit kamen! Natürlich kommen sie auch wegen der Qualität unserer Salondienstleistungen. Im Gespräch sagten sie uns, dass ihnen umweltfreundliches Handeln im Alltag wichtig ist und das schließt den Friseur ein. Weitere Vorteile sind auch wirtschaftlicher Natur. Andere Salons denken möglicherweise, dass die Umstellung auf «green» zu teuer ist, dabei spart man von Beginn an. Man muss ja nicht gleich eine Solaranlage aufs Dach zimmern, man kann auch mit kleinen Schritten beginnen. So kann man viel Geld sparen, wenn man z.b. auf biologisch abbaubare Handtücher umstellt. Die Rechnung ist ganz einfach: Was kostet mich eine Waschmaschinenladung mit Wasser-, Energie- und Waschmittelkosten? Ganz zu schweigen von der unnötigen Umweltbelastung. Wer die Rechnung ins Verhältnis setzt, wird schnell die enormen (Spar)Vorteile sehen. Für mich persönlich gibt es auch noch einen anderen Beweggrund. Ich finde Umweltbewusstsein auch für unsere nachfolgende Generation wichtig. Ich will mir später nicht den Vorwurf machen, dass ich nicht meinen Teil zu einer besseren Umwelt beigetragen habe.

Wie haben deine Kunden auf die umweltschonenden Maßnahmen reagiert?

Es war ein Prozess, der nicht von heute auf morgen ging. Unsere bestehenden Kunden sind quasi mit uns gemeinsam durch diese Transformation gegangen. Wir haben früher schon konsequent Müll getrennt, doch insbesondere bei Scrummi, also den biologisch abbaubaren Handtüchern, haben die Kunden unser umweltfreundliches Engagement live mitbekommen. Wir sprechen aktiv mit unseren Kunden darüber und erklären ihnen die ganzen Aspekte. Nicht nur der Tragekomfort der umweltfreundlichen Handtücher begeistert sie, sondern auch die Funktionalität, der Hygiene-Aspekt und die ausgeprägte Saugfähigkeit. Das Feedback ist bisher durchweg positiv, wobei es den einen mehr interessiert, den anderen weniger. Ich kann nur so viel sagen: Wir haben für unser umweltfreundliches Engagement noch nie ein negatives Feedback bekommen!

Stichwort Salonteam: Wie wirkt sich das grüne Thema auf deine Mitarbeiter aus?

Unser Salon ist seit der Umstellung nicht nur ein Kunden- sondern auch ein Mitarbeitermagnet!  Wenn ich im Bewerbungsgespräch nachfrage, warum sie hier arbeiten möchten, ist die Antwort häufig «Weil ihr nachhaltig arbeitet und das passt zu mir. Damit würde ich mich sehr wohl fühlen…» Ich bin heute sehr glücklich und dankbar, dass ich ein so wunderbares und motiviertes Salonteam für den «Green Room» gewinnen konnte. Alle Mitarbeiter sind sehr offen für das Nachhaltigkeitsthema und identifizieren sich auch damit. Wenn wir neue Sachen oder Produkte im Salon haben, ist es wichtig, dass wir dies gut kommunizieren, sowohl intern wie auch an unsere Kunden. Meiner Erfahrung nach brauchen Innovationen immer Zeit, deshalb ist es wichtig, Mitarbeitern und Kunden auch die Story hinter einem Produkt zu vermitteln und die positiven Aspekte, insbesondere für die Umweltschonung, aufzuzeigen.

Was würdest du einem Saloninhaber/Salons raten, die auch umweltfreundlicher werden wollen? Gibt es Maßnahmen, die vielleicht direkt u. ohne zusätzliche Kosten umsetzbar sind – im Salonalltag?

Das ist eine Frage der Motivation und der Einstellung. Aus meiner Sicht ist hier vieles schnell umsetzbar und so mancher wird erstaunt sein, wie schnell sich das amortisiert. Bei mir hat sich beispielsweise der Wechsel zum (Öko)Stromanbieter gelohnt, denn ich zahle jetzt praktisch tatsächlich weniger als vorher. Auch der Umstieg auf LED Beleuchtung ist kein Hexenwerk. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an LED Leuchten, die in jede Fassung passen. Der Wechsel zu biologisch abbaubaren Handtüchern ist ebenfalls schnell umsetzbar und hier tritt auch der Spareffekt direkt ein. Ich würde auch dazu raten, sich bei den Firmen, mit denen Salons arbeiten, genau zu informieren, wie umweltverträglich die Produkte sind, mit denen sie arbeiten oder nach Alternativen schauen.

Was wünschst du dir für die Friseurbranche in der Zukunft in Hinsicht auf Umweltfreundlichkeit?

Ich würde mir von der Branche wünschen, dass es uns Friseuren einfacher gemacht wird, nachhaltiger zu arbeiten. Da würde ich mich mir von der Industrie noch mehr Innovation wünschen. Auch beim Versand der Produkte müsste man besser darauf achten. So ist es mir erst kürzlich passiert, dass bei einer Sammelbestellung eine einzige Tube in einen großen Versandkarton gepackt wurde. Auch bei den Haarfarben wünsche ich mir mehr Transparenz und bessere Kommunikation bezüglich der Inhaltsstoffe. Wir sind in einer Generation angekommen, in der jeder wissen will, was in seinem Essen ist und was er an seinen Körper lässt. Das trifft auch für Haarkosmetik zu. Ich muss das meinen Kunden gegenüber auch transparent darlegen können! Auch im Bereich der Saloneinrichtung gibt es nicht genügend Angebote. Ich habe bei meinem Salon darauf geachtet, dass die Möbel in Deutschland gefertigt wurden. Noch drastischer ist es bei Friseurtechnik, was Haarschneidemaschinen, Föhne und elektrische Stylingwerkzeuge, wie Glätteisen, Lockenstäbe betrifft. Hier tut sich meines Wissens nach bisher keine Firma mit besonderen Angeboten hervor. Oder zumindest eine deutlichere Ökomarkierung auf den Verpackungen dieser Produkte oder genauere Angaben über den Energieverbrauch würden helfen. Möglicherweise hat sich hier schon mehr getan, doch mir ist hier keine Marke bekannt. Auch könnten solche Hersteller darauf aufmerksam machen, ob es sinnvoll ist den Stecker einer Maschinen-Ladestation den ganzen Tag an der Steckdose zu lassen? Gäbe es eine Haarschneidemaschine die im besten Sinne ökofriendly ist, würde ich diese sofort kaufen und wäre bei entsprechender Langlebigkeit auch bereit, etwas mehr zu investieren.

Vielen lieben Dank für das Interview!

Weitere Informationen:

Franca Schnell 

The Green Room – https://greenroom.salon/nachhaltigkeit-im-friseurgewerbe/
Instagram Salon – https://www.instagram.com/green_room_salon/

+49 160 227 99 50

Weitere Informationen: www.scrummi.de

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Titelbild Interview Jesse Vogt

Google Fonts jetzt illegal? Ein Interview mit Jesse Vogt

Ein Urteil mit Strahlkraft erließ das Landgericht München Anfang des Jahres: So wurde eine Website-Betreiberin zur Zahlung von 100 Euro Schadensersatz angewiesen, weil sie die IP-Adresse eines Nutzers ohne dessen Zustimmung per Plugin über die Font-Library an Google in die USA übermittelt hat. Mit der Rechtssprechung rollte eine regelrechte Abmahnwelle über Deutschland, aber auch Österreich und die Schweiz werden vom Urteil des deutschen Gerichtes tangiert.
Jesse Vogt, Mitbegründer des CleverHairWebsites Services für Friseure, ist Experte auf dem Gebiet und hat sich die Zeit genommen, um einige grundlegende Fragen rund um das Thema „Google Fonts“ zu beantworten. Im nachfolgenden Interview erklärt er die Hintergründe zum Urteil und zu Google Fonts sowie Tipps, um Strafen zu vermeiden.

Kurz erklärt, worum geht es hier? Was sind Google Fonts überhaupt?

Google-Fonts sind Schriftarten, die von Google kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Es stehen hier über 1400 Schriftarten zur Verfügung. Sie sind beliebt, weil die Nutzung nach der „SIL Open Font License“ sowie der „Apache-Lizenz“ erfolgt und damit sicher und kostenfrei möglich ist. Viele Webagenturen und Webdesigner greifen deshalb auf diesen Pool von Schriftarten zurück. Auch wir nutzen diese Schriftarten bei der Erstellung von Websites für unsere Kunden. Die einfachste Möglichkeit, diese Fonts zu nutzen, ist es, sie über eine Schnittstelle von Google direkt auf der Webseite zu laden. Dadurch muss die Schriftart nicht „heruntergeladen“ und „installiert“ werden.

Was soll jetzt an der Nutzung kostenfreier Fonts illegal sein?

In der oben angesprochenen dynamischen Einbettung der Schriften. Denn werden Schriftarten nämlich nicht lokal über den eigenen Server zur Verfügung gestellt, so wird eine Verbindung mit den Servern von Google in unsichere Drittstaaten oder zu Servern von Unternehmen in unsicheren Drittstaaten hergestellt. Auf diesem Weg wird die IP-Adresse des Webseitenbesuchers übermittelt. Da die IPAdresse laut DSGVO aber unter „personenbezogene Daten“ fällt, ist damit potenziell ein Verstoß gegeben. Es ist also nicht grundsätzlich illegal, Google-Fonts zu nutzen. Die Krux liegt in der Nutzungsweise.

Was wären die Folgen einer rechtswidrigen Nutzung?

Im schlimmsten Fall kommen entsprechende Kosten von ca. 100–170 EUR auf einen zu. Das klingt im ersten Moment wie eine Kleinigkeit und deshalb bezahlen auch viele diese Forderung, ohne darüber nachzudenken. Damit ist es aber nicht getan, denn potenziell hat jeder Besucher der Webseite diesen Anspruch. Eine gut gemachte Friseurwebseite kann schnell einmal 5.000-10.000 Aufrufe im Monat erzielen. Und auch wenn es unrealistisch ist, dass man von jedem Besucher abgemahnt wird, rechtlich gesehen wäre es wohl denkbar, zumindest besteht der Anspruch.

Wie kann man sich bzw. das Unternehmen vor Strafen schützen?

Eigentlich ist das Vorgehen, um bezüglich potenziellen Abmahnungen wieder ruhig zu schlafen, ganz einfach: Schritt 1: Prüfen, ob Google-Fonts rechtswidrig auf der Webseite eingebunden sind. Schritt 2: Die Google-Fonts von der Website entfernen oder sie rechtskonform einbinden. Das ist für eine Webagentur eigentlich eine Kleinigkeit. Jede Agentur sollte die entsprechende Anpassung innerhalb von einer Stunde umsetzen können. Bei uns würden sich die Kosten hierfür wohl auf rund 60 EUR zzgl. MwSt. belaufen. „Würde“, weil wir entsprechend bei der Erstellung der Webseiten schon auf eine lokale Einbindung der Google-Fonts achten und bei unseren Kunden diese Problematik gar nicht erst aufkommt und somit verbundene Kosten nicht anfallen.

Wie verhält es sich, wenn man bereits Post bekommen hat. Muss man eventuelle Ansprüche, die gestellt werden, bezahlen?

Es macht auf jeden Fall Sinn, jede Abmahnung und entsprechende Ansprüche daraus anwaltlich prüfen zu lassen. In vielen Fällen lässt sich wohl eine entsprechende Zahlung vermeiden. Häufig werden Verstöße nämlich nicht richtig dokumentiert. Es besteht aber in jedem Fall eine Nachweispflicht des Verstoßes.

Die Rechtssprechung gilt ja eigentlich nur für Deutschland, wie sieht es in der Schweiz aus? Was muss man hier beachten?

Leider handelt es sich hierbei unserer Meinung nach um einen Trugschluss. Die Google-Fonts- Problematik und entsprechende Rechtssprechung bezieht sich ja grundsätzlich auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union. Dementsprechend ist sicherlich für Deutschland und Österreich potenziell die Gefahr für Abmahnungen gegeben. Nach unserer Auffassung sind Schweizer Webseitenbetreiber allerdings nicht automatisch entlastet. Soweit unser Verständnis der DSGVO reicht, ist es einfach formuliert nämlich ausreichend, wenn ein Kunde aus dem EU-Raum eine Webseite besucht, unabhängig davon, wo der Betreiber der Webseite sitzt, damit die DSGVO greift. Dies gilt insbesondere, wenn ein Vertragsabschluss auch außerhalb der Schweizergrenzen im EURaum möglich ist, beispielsweise durch eine Terminbuchung. Damit ist jede Schweizer Webseite, die nicht für Zugriffe aus der EU gesperrt ist, also potenziell ebenso gefährdet. Das ist der Grund, warum wir als Agentur für alle unsere in der Schweiz ansässigen Kunden nach den strengeren Vorgaben der DSGVO vorgehen und nicht ausschließlich nach Schweizer Datenschutzrecht. Zusätzlich lässt die Entwicklung des Schweizer Datenschutzrechts erahnen, dass die Rechtsgrundlage auch bei den Eidgenossen immer strenger reglementiert wird. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit einer Abmahnung also in der Schweiz wohl geringer ausfällt, lohnt es sich, die entsprechend kleine Maßnahme, die nötig ist, um diese Problematik zu entschärfen, vorzunehmen. Hier halten wir es mit “Better safe than sorry” für unsere Kunden.

Vielen lieben Dank für das Interview!

Mehr Informationen über den individuellen und personalisierten Webauftritt unter

www.cleverhairwebsites.com

 

 
Titelbild Interview Marcel Meyer

Exklusivinterview mit Marcel Meyer

„Mit offenem Geist und offenem Herzen sieht man die Dinge mit anderen Augen“. Mit diesem Slogan ging BLUE BOX ins Jahr 2022. Marcel Meyer (53) führt seit nunmehr 20 Jahren gemeinsam mit den Mitgliedern des BLUE BOX Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung das Unternehmen erfolgreich. Er ist Verwaltungsratspräsident & Geschäftsführer der BLUE BOX Distribution AG, Kriens und Geschäftsführer der BLUE BOX Handels GmbH, Efringen-Kirchen (DE).
Ursprünglich aus dem Kanton Luzern stammend, lebt er heute mit seiner Frau Laura Berni Meyer und den beiden erwachsenen Kindern in Vals / Graubünden und Eschenbach / Luzern. Zudem ist er seit 2002 nebenamtlicher Dozent am Institut für Betriebs- und Regionalökonomie IBR der Hochschule Luzern. Anlässlich des Jubiläums sprachen wir exklusiv mit Marcel Meyer.

20 Jahre BLUE BOX, herzliche Gratulation! Was waren rückblickend die wichtigsten Meilensteine für den Erfolg von BLUE BOX?

Es gibt diese Gespräche, die ein Leben verändern können. Der Anruf von unserem Familienfreund Martin Wunderlin, Coiffeures Raphaelis in Stansstad, war eines dieser Gespräche. Damit begann alles und es führte zur Gründung der BLUE BOX Distribution AG für die Vertretung von JOICO in der Schweiz und Liechtenstein. Auch der Einzug 2007 in unser Firmengebäude in Kriens legte einen weiteren wichtigen Grundstein für uns; ebenso die Gründung unserer deutschen Niederlassung für die Belieferung des Marktes in Deutschland und Österreich. Es waren rückblickend doch viele Meilensteine, die wir in der richtigen Reihenfolge aneinandergesetzt haben, wie z.B. die Übernahme der Marken KEVIN.MURPHY, Guy Tang #mydentity und K18 für die Schweiz oder 2020 Lancierung der eigenen BLUE BOX Haar- und Kosmetikserie. Auch können wir auf grosse Momente mit KEVIN.MURPHY in Prag oder jüngst 2022 beim FAST.FORWARD Event in Berlin zurückblicken, wo wir als kleine Nation mit 120 Schweizer KEVIN.MURPHY Coiffeuren aus der Schweiz gross vertreten waren.

Was macht es für Coiffeure interessant mit BLUE BOX zu arbeiten?

Wir sind unseren Kunden sehr dankbar. Ohne sie gäbe es uns nicht und dessen sind wir uns bewusst. Wir pflegen echten, persönlichen Kundenkontakt und wollen die Coiffeure mit exzellenten Produkten beliefern, sie inspirieren und motivieren. Für unsere Kunden sind wir als Menschen greifbar und wir agieren nah am Salonalltag. Daraus resultieren auch immer wieder neue Angebotsformate, wie z.B. ‘Trained.Brain‘ Workshops mit dem Jamie Edwards, der schon viele Sport- und Industriegrössen auf ihrem Weg unterstützte und auch unseren Coiffeuren Werkzeuge für ihren Salonerfolg vermittelt. Überhaupt hat sich unser Schulungs-Angebot im fachlichen und auch in weiterführenden Bereichen in den letzten Jahren enorm entwickelt. Das Aufgabenfeld der Saloninhaber*innen ist heute um ein Vielfaches komplexer als vor 20 Jahren.

Mit KEVIN.MURPHY haben Sie eine Marke exklusiv für die Schweiz im Angebot, die hierzulande sehr beliebt ist. Was macht die Marke so spannend für Coiffeure?

Der Stylist Kevin Murphy schafft etwas Einzigartiges, indem sich Coiffeure tatsächlich mit seiner Marke identifizieren. Dies gelingt, weil sie Werte wie Nachhaltigkeit, Coiffeur-DNA und eine hohe Produktperformance in sich vereint. Seine Looks sind natürlich und treffen den Zeitgeist. Auch ist auch das Packaging sehr ansprechend. Wir beobachten, dass KEVIN.MURPHY-Salons weltweit sehr ähnlich sind. Das ist faszinierend. Es sind Coiffeure mit einem genauen Anspruch. Last but not least tragen die traumhaften Hairfashion Collections und die Mode von Kevin Murphy ihren Teil dazu bei. Als er beim diesjährigen Fast.Forward Event auf dieser riesigen Bühne gleichzeitig eine atemberaubende Fashion Show zeigte, welche er live on Stage mit einem Cover-Photoshooting verband und das Publikum diese unglaublichen Modelfotos direkt auf den riesigen Screens mitverfolgen konnte, war das sehr beeindruckend. Auch als er über Hairfashion und Digitalisierung im Salon sprach, wurde für jeden sichtbar, wie er mit der Marke KEVIN.MURPHY die Industrie prägt.

BLUE BOX hat ein innovatives Markenportfolio. Wie sehen Sie den künftigen Bedarf für die Schweizer Coiffeurbranche mit solchen High-Performance Marken?

Spezialisierung ist ein Stichwort für Salonerfolg. Wie soll der Salon von den Kund*innen wahrgenommen werden? Die Nachfrage nach Marken, welche ein besonderes Schönheitsbedürfnis abdecken und durch aussergewöhnliche Performance glänzen, ist gestiegen. Coiffeure wollen im Salon einen deutlichen Qualitätsunterschied für ihre Kunden erzeugen und dafür braucht es aussergewöhnliche Produkte, die diesen Anspruch erfüllen und auf die sie sich verlassen können. Die Dienstleistungsangebote in den Salons werden vielfältiger. Gleichzeitig bieten solche Spezial-Anwendungen, wie die sichtbare Haarverjüngung beim K18 Revitalisierungssystem oder die Spezialpflege für blondes Haar mit OMNIBLONDE, neben den begeisterten Salonkund*innen, auch neue Umsatzmöglichkeiten für Salons.

Sie haben mit #mydentity by Guy Tang eine weitere starke Marke im DACH Markt verankert. Welche Lücke schliesst Guy Tang aus Ihrer Sicht im Farbmarkt DACH? 

Die sehr hohe Social Media Präsenz und der VIP Faktor, sind das eine. Damit spricht Guy Tang Stylist*innen im Salon an, die mit youtube und Instagram aufgewachsen sind. Es kommt oft vor, dass eine Stylistin mit #mydentity ihrer Kundin ein wunderschönes Balayage machen und der Saloninhaber, sagen wir um die 50 Jahre alt, noch nie von Guy Tang gehört hat. Dazu kommt, dass das #mydentity Colorations-System die Bedürfnismatrix von Coiffeuren State-of-Art abdeckt, und eine Vielfalt an Farbkreativität ermöglicht, die Kund*innen begeistert. Guy Tang gilt als Star der Balayage-Techniken und mit seinen Kreationen begeistert er weltweit Millionen Endkund*innen und Coiffeure, die mit seinem #mydentity-System progressive und sogar grafische Tönen erzeugen können – und das als Vollton oder als sanfte Nuance über unterschiedliche Haltbarkeitsstufen hinweg. So wird ein sehr hohes Level an Individualisierung und Kreativität für die Coiffeure möglich, die im Farbgeschäft das nächste Level anstreben.

In den letzten Jahren unterzog sich die Coiffeurindustrie und das Salongeschäft in DACH einem starken Wandel. Was wünschen Sie der Coiffeurbranche?

Natürlich passiert heute vieles schneller und insbesondere die Covid-19 Pandemie hat Coiffeurunternehmer*innen viel abverlangt und tut es noch immer. In der Schweiz konnten die Salons nach 6 Wochen unter strengen Schutzauflagen schnell wieder öffnen, das Geschäft blieb für die meisten dennoch volatil. In Deutschland und Österreich waren Coiffeure sehr stark von den getroffenen Massnahmen und langen Schliessungen betroffen, obwohl ich der Meinung bin, dass Coiffeure mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept gut arbeiten können, wie dies übrigens Ärzte und Zahnärzte auch taten. Fachkräftemangel, Klima-Wandel und Digitalisierung sind weitere Herausforderungen, auf die es Lösungen zu finden gilt. Ein Lösungsansatz ist die bessere Öffentlichkeitsarbeit rund um den Coiffeure-Beruf. Es muss das Ziel sein, die am besten geeigneten Menschen für diesen wunderbaren Beruf zu finden. Wir sehen die Coiffeurbranche und die gesamte Industrie als eine Gemeinschaft die Schönheit schafft. Je stärker sich jeder Marktteilnehmer dafür einbringt, je besser wird sie und desto mehr profitieren alle davon.

Hand aufs Herz: Ihr bester BLUE BOX Moment in 20 Jahren?

Oh da gab es einige schöne Momente! Ich kann das nicht an einem Moment festmachen und das ist auch gut so. Ich bin sehr dankbar, mit so vielen wunderbaren Menschen zusammenarbeiten zu dürfen und auch den Rückhalt meiner Familie, der Mitarbeiter*innen und der Zuspruch aus vielen langjährigen, gewachsenen Freundschaften mit Coiffeuren und Partnern ist nicht selbstverständlich. Mit den Mitarbeiter*innen und Kund*innen verbinden uns viele wunderbare Momente. Wir haben unseren Platz im Markt gefunden, dafür sind wir heute dankbar und freuen uns auf das was noch kommt.

 

 
Titelbild Interview David Murray

David Murray: Der perfekte Schnitt!

David Murray ist einer der besten Friseure Irlands, Inhaber des mehrfach preisgekrönten Salons Chameleon in Drogheda, im Süden des Landes und er gehört zu den ersten Mitgliedern des JOICO European Design Teams. Als Schnittperfektionist arbeitet David methodisch und ultrapräzise. Worin liegt die Kunst des perfekten Haarschnitts? Wir haben nachgefragt…

Pixie, Bixie, Wob, Shag – hast du einen Favoriten für Frühjahr/Sommer 2022?
Ich ziehe es vor, Looks zu kreieren, die für den einzelnen Kunden funktionieren. Schönes Haar ist immer in Mode und die Basis für tolle Haare ist ein fantastischer Schnitt. Für mich hat alles, was mit der natürlichen Textur des Haares funktioniert, Saison. Als der Shag wieder aufkam, war ich absolut begeistert. Ich liebe die Form und das Revival der 70er und 80er Ära. Und ich liebe einfach alles, was mit Textur zu tun hat. Die Schnitte sind heute raffinierter und stilisierter und die richtigen Produkte spielen eine große Rolle beim Kreieren des Shags.

Was ist deine erste Frage, wenn jemand zu dir in den Salon kommt und nach einem neuen Haarschnitt fragt?
Wenn ich einen Kunden zum ersten Mal treffe, ist meine erste Frage an ihn: Wenn Sie die perfekte Frisur haben könnten … welche wäre das? Die Kunden verrät uns dann eine regelrechte Wunschliste, aber irgendwo darin liegt der Schlüssel zu einem gegenseitigen Verständnis und hilft mir, die Erwartungen zu verstehen und sie zu beraten, was für ihre Haarstruktur funktioniert.

Hast du Tipps fürs Schneiden eines Ponys bei Frauen mit lockigem Haar?
Es ist absolut wichtig, auf die Gesichtsform zu schauen. Ich denke, dass es für jeden einen passenden Pony gibt, sogar für lockiges Haar. Locken sind so vielfältig, sodass man nur die Regeln für die Gesichtsform befolgen muss, die man auch bei der Auswahl eines Ponys für jemanden mit glattem Haar gelten.

Und welchen Schnitt würdest du Frauen mit feinem, hellem Haar empfehlen?
Frauen mit feinem, hellem Haar brauchen einen Haarschnitt, der ihr Haar kraftvoller aussehen lässt. Ein gerader Bob eignet sich hervorragend dafür, da er dem Haar eine starke Kontur verleiht. Sehr oft vernachlässigen wir das Stufen von feinerem, hellerem Haar, aber das Layern ist eine sehr vielseitige Technik. Sie entfernt zwar Gewicht, kann aber gleichzeitig auch für mehr Volumen und Textur sorgen. Es gibt so viele großartige Produkte, um feinem Haar mehr Volumen zu verleihen, die Joifull Serie von JOICO zum Beispiel.

Die Mehrheit der Salonkunden ist 40+. Gibt es so etwas wie einen „Anti-Aging“-Haarschnitt?
Heutzutage gilt: jede Haarlänge für jedes Alter. Es geht eher darum, dass der Haarschnitt geeignet ist und das Selbstvertrauen für die jeweilige Frisur da ist. Als ich in der Ausbildung war, wurde jede Frau über 40 in die Kategorie Kurzhaar gesteckt, denn es war gang und gebe, die Haare mit zunehmendem Alter kürzer zu schneiden. Keine Frage, sehr kurzes Haar kann an einer 20-Jährigen und an einer Frau 40+ gleichermaßen großartig aussehen. Aber wenn wir älter werden, brauchen wir etwas mehr Weichheit und das Haareabschneiden wird dies nicht bieten. Ebenso können lange Haare in jedem Alter toll aussehen – es kommt auf den Haarzustand und die Qualität der Haare an. Auch hier ist die Gesichtsform in Bezug auf die Eignung einer Frisur von entscheidender Bedeutung, aber im Allgemeinen würde ich sagen, dass etwas längeres Haar hier eher angesagt ist.

David Murray 
https://www.instagram.com/davidmurray_joico/

https://davidmurrayat21.ie

 
Titelbild CF neue Präsidentin

Cornelia Fabbricatore ist neu gewählte Präsidentin der Intercoiffure Suisse

Cornelia Fabbricatore ist die neue Präsidentin der Intercoiffure Suisse und tritt die Nachfolge von Martin Peterer an. Damit steht eine Frau an die Spitze, die mit Stärke und Engagement die Leidenschaft für den Coiffeurberuf sowie die Werte der Intercoiffure auf nationaler und internationaler Ebene repräsentiert. 

In ihrer über 40-jährigen Laufbahn als Coiffeurin, Saloninhaberin, Unternehmerin und aktives Vorstandsmitglied der Intercoiffure Suisse, setzte sie sich mit vielfältigen Engagements ein und machte sich vor allem im Bereich Charity stark. Darüber hinaus wirkte sie aktiv im Modeteam der Intercoiffure Suisse mit und präsentierte gemeinsam deren Mitgliedern Trend-Collectionen auf internationalen Bühnen. Wir haben Sie gefragt, was Sie mit Intercoiffure Suisse verbindet und welche Richtung es gehen soll.

Mit ihrem neuen Amt als Präsidentin der Intercoiffure Suisse kommen neue Aufgaben und Herausforderungen auf Sie zu. Was treibt Sie an?

Grundsätzlich möchte ich gerne zum Ausdruck bringen, dass ich mich sehr über die Wahl zur Präsidentin der Intercoiffure Suisse freue und meinem neuen Aufgabenbereich mit grosser Motivation und Freude entgegensehe. Ich schätze die Entscheidung der Mitglieder für meine Wahl sehr. Mich hat schon immer die Leidenschaft für das Coiffeurhandwerk angetrieben; sie ist der Motor für meine gesamte Berufslaufbahn und daraus entstanden sehr viele spannende, herausfordernde und gute Projekte. Ich krempele gerne die Ärmel hoch und packe die Arbeit an. Es liegt in meiner Natur viele Dinge zu bewältigen, Neues zu bewegen und auch Probleme aktiv anzugehen. Gerade im Charity-Bereich sah ich häufig die Anliegen und Nöte und habe mich stark gemacht für benachteiligte Menschen; auch wenn es nicht immer leicht war. Ich arbeite und agiere sehr gerne persönlich mit Kollegen, Mitarbeitern und Kunden und bin motiviert die vielen Seiten unseres schönen Berufes nach aussen zu zeigen, auch um unser Berufsimage in der Öffentlichkeit zu verbessern.

Warum sind Sie Mitglied der Intercoiffure Suisse?

Das Symbol der Intercoiffure, also das Intercoiffure-Stern am Salon, steht für hohe Fachkompetenz und eine ausgezeichnete Qualität der Salondienstleistungen. Doch es geht um noch um weit mehr. Es geht um inspirierende Trendexpertise in Sachen Haarmode, es geht um Handwerkskunst, um Freude und Leidenschaft für den Beruf, um Weiterbildung und ich persönlich habe immer schon den Austausch innerhalb des Netzwerkes der Intercoiffeure Suisse sehr genossen. Hier treffen Saloninhaber mit den gleichen Interessen aufeinander und können ihre Erfahrungen, Anliegen und Branchenthemen mit Gleichgesinnten besprechen. Nicht selten entstehen hier wahre Freundschaften. Darüber hinaus können die Mitglieder sowohl in der Schweiz, als auch international, zum Beispiel in der Intercoiffure Akademie in Paris, an vielfältigen Fortbildungen und Trainings teilnehmen und last but not least finden regelmässig nationale und internationale Anlässe statt, welche die Mitglieder über den Salonalltag hinaus für ihren Beruf inspirieren; seien es Shows, Gala-Anlässe oder Konferenzen. Hier verbinden sich wertvolle Erfahrungen, Tradition und Moderne und als Mitglied der Intercoiffure Suisse hat man immer die Möglichkeit mitzugestalten. Die Werte der Intercoiffure stehen in Symbiose mit meiner persönlichen Philosophie zum Coiffeurberuf und insbesondere die Engagements im Charity-Bereich liegen mir sehr am Herzen.

Sie stehen für die Leidenschaft für das Coiffeurhandwerk und den Qualitätsanspruch der Intercoiffure Salons. Wie sieht Ihre Vision für die Zukunft aus?

Da gibt es nach wie vor viel zu tun. Seit Jahrzehnten leidet unser Beruf an einem schlechten Image in der Öffentlichkeit und viele Jugendliche möchten den Beruf gar nicht mehr erlernen. Die Bedingungen und Perspektiven sind nicht überall optimal. In den Gesprächen mit unseren jungen Mitgliedern der Fondation Guillaume Suisse, eine Unterorganisation der Intercoiffure, die sich speziell an Lernende im 3. Lehrjahr und Jungcoiffeure bis 27 Jahre richtet, erfahren wir immer wieder von dieser Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Wir bieten ihnen über die Förderung in ihrem Intercoiffure Salon hinaus, weitere Möglichkeiten für die Entwicklung ihres Berufes. Fondation Guillaume bietet Plattformen, auf denen die jungen Talente ihre Kreativität für die Öffentlichkeit sichtbar machen können. Sie nehmen an spannenden Shootings teil, kreieren selbst mit und bilden sich in vielen Bereichen fort. Sie können ihre Fähigkeiten bei Shows live auf der Bühne zeigen und wir haben auch den Bereich Persönlichkeitsentwicklung stärker integriert. Damit entstand bei vielen Jungen ein ganz neues Bewusstsein für ihre berufliche Zukunft in der Coiffeurbranche, ganz gleich ob innerhalb des Salons, oder in anderen Bereichen.

Worin liegt aus Ihrer Sicht der Unterschied eines Intercoiffure-Salons für die Kunden?

Der Kunde sieht bereits am Schaufenster das Logo zur Mitgliedschaft der Intercoiffure, was gleichzeitig ein „Qualitätssiegel“ für den Salon darstellt. Hier kann der Kunde einen ausgezeichneten Salonservice erwarten, von perfekt geschultem Personal. Vor allem sind es Salons, die sich in Sachen Trends und neue Fachtechniken immer auf dem Laufenden halten und diese Innovationen an ihre Kunden weitergeben. Die Kunden können exklusive und innovative Farb- und Schneidetechniken sowie Trendinspirationen für ihre Frisuren erwarten.

Was sind die Vorteile für Salons, die sie durch eine Mitgliedschaft bei Intercoiffure Suisse erhalten?

Die Mitgliedschaft eröffnet den Salons viele neue Möglichkeiten und Zugang zu Veranstaltungen und Events, den sie nur über unsere Vereinigung bekommen. Zudem arbeiten wir eng mit der Coiffeurindustrie zusammen und bieten unseren Mitgliedern damit immer die neuesten Informationen über Produkte, Dienstleistungen und Trends für ihr Handwerk. Sie können von unserem regelmässigen Angebot an Weiterbildung profitieren, wie z.B. den Ideenbörsen oder dem Tag der Freunde, an dem sie mit ihrem gesamten Salonteam teilnehmen und sich über Branchenneuheiten live vor Ort informieren können. Gleichzeitig ist der Austausch mit den anderen Mitgliedern vor Ort sehr beliebt. Mehr noch kann sich bei uns jeder, der Interesse daran hat, auch kreativ einbringen. Wir produzieren z.B. immer wieder Modestrecken, bei denen die Mitglieder aktiv am Entstehungsprozess sowie beim Shooting teilnehmen können. Auch für die Lehrlinge und Jungcoiffeure der Intercoiffure-Salons haben wir mit der Fondation Guillaume ein interessantes Weiterbildungsangebot, das sich zweifellos positiv auf den Salon auswirkt.

Bisher haben Sie sich innerhalb der Organisation sehr stark für den Charity-Bereich eingesetzt. Werden Sie dies weiterhin verfolgen?

Wer mich persönlich kennt, weiss mein Herz schlägt für die Charity-Aktivitäten der Intercoiffure. Seit Jahren setze ich mich hier aktiv ein und auch wenn nun ein ganz neuer Umfang an Aufgaben an mich zukommt, möchte ich mich nach wie vor diesem Bereich widmen. Sollte dies aus Kapazitätsgründen nicht mehr in dem gewohnten Umfang möglich sein, so werde ich dafür eine Lösung entwickeln. Doch ich kann mit Gewissheit sagen, dass ich diesen Bereich immer unterstützen werde, weil es mir auch ein persönliches Anliegen ist und weil ich die Menschen, die ich in den letzten Jahren z.B. beim Kambodscha Projekt kennenlernen durfte, sehr schätze. Es ist schön zu sehen, wie benachteiligte Menschen durch unsere Hilfe und vor allem mit unserem Coiffeurberuf ganz neue und vor allem echte Lebensperspektiven finden.

 

 

 

Credit Foto: Foto Studio Gioia 
Titelbild Interview Ümit Canta

Barbershop Insights mit WAHL und Ümit Canta

Er ist der Inbegriff des modernen Barber-Lifestyles und hat sich in Österreich längst einen Namen gemacht. Dort gilt er als einer der renommiertesten Barber des Landes, zu dessen Kunden seit Jahren VIP-Größen aus dem internationalen Sport-, Musik- und Showbiz gehören: Ümit Canta, Head of Barber im angesagten Wiener R.Tattoo.Barber.

Im Gespräch mit Ümit Canta konnten wir mehr über seine Erfolgsgeheimnisse erfahren und spannende Einblicke in das Barbershop Konzept von R.Tattoo.Barber gewinnen. Die urbane Location im Zentrum von Wien, hinter der kein Geringerer als RAF Camora, einer der erfolgreichsten Rapper der letzten Dekade, steht, beeindruckt mit einer gehörigen Portion Coolness, so dass die Kunden teils weite Anreisen auf sich nehmen.

Weshalb bist du Barbier geworden?

Das ist eigentlich durch Zufall entstanden. Ich spielte damals Fußball und hatte auch den Traum wie jeder Jugendliche in meinem Alter, eines Tages Fußballprofi zu werden. Nach meinem Pflichtschulabschluss begann ich die Lehre zum Friseur, weil meine Arbeitszeiten damals mit meinem Training kombiniert werden konnten und, weil meine Schwester auch Friseurin war und mich von diesem Beruf überzeugte.

Was macht aus deiner Sicht einen richtig guten Männerhaarschnitt aus?

Für mich macht die Kopfform die Frisur aus. Die Haarschnitte sollte man anatomisch an die Form anpassen. Ein Haarschnitt, der der Kopfform entspricht ist moderner als ein Haarschnitt im Trend.

Du bist als Barbier sehr erfolgreich unterwegs und zählst viele VIPs zu deinen Kunden. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?

Meine Leidenschaft und starke Persönlichkeit, die sich durch großen Ehrgeiz und Disziplin auszeichnen. Ich bin immer der Erste und gehe als Letzter. Nach dem Motto „Disziplin ist nicht käuflich, aber sie zahlt sich aus“ ! 

Euer Barbershop R.Tattoo.Barber tritt extrem modern auf. Ein Gegensatz zum sonst so typischen Retro-Style für Barbershops. Kannst du uns das Konzept dahinter etwas genauer erklären?

Wir wollten einen Shop der in Europa seinesgleichen sucht: minimalistisch, modern, funktional und trotzdem maskulin – unser Designer Andreas Pust, der schon mehrere Hotels und Nachtclubs in Wien entwarf, hat unsere Vorstellung aber sogar noch übertroffen.

Und wie kommt das Konzept bei euern Kunden an?

Die Resonanz ist überwältigend. Wir haben Kunden, die von weit her anreisen, teils sogar extra aus Deutschland kommen, weil sie den Shop so stylish finden. Wir freuen uns natürlich über die zahlreichen Komplimente, aber noch mehr, dass wir unseren Kunden offenbar etwas Einzigartiges präsentieren können.

Welcher Männerhaarschnitt ist derzeit bei euch im Shop am meisten gefragt? Gibt es neue Trends, die aus seiner Sicht abzusehen sind?

Wir haben einen großen Mix an Kunden. Wir machen Fade Cuts bis hin zu klassischen Haarschnitten; jeder Wunsch erfüllt. Wobei ich sagen muss, dass unser Schwerpunkt mehr auf Fade Cuts liegt. Wie schon erwähnt, sollte man nicht immer dem Trend folgen, sondern einfach das, was auch wirklich zum Kunden passt, ausprobieren.

Stichwort „Haarschneidemaschinen“: Worauf kommt es für dich bei Werkzeugen an?

Bei einem Ambiente wie in unserem Shop, erwarten die Kunden natürlich auch das passende Equipment. Unsere Ansprüche sind auch hier sehr groß und mit Wahl haben wir den richtigen Partner gefunden. Das richtige Equipment ist für jeden Barbier maßgeblich. Die Produkte von Wahl machen Spaß bei der Arbeit und sind verlässlich.

Hast du eine Lieblingsmaschine? Wenn ja, welche und warum?

Die WAHL Cordless Senior ist mein Favorit. Sie liegt sehr gut in der Hand, schneidet extrem präzise und man kann sie für viele Schnitttechniken einsetzen.

Thema Bart und Pflegetreatments für Männer. Wie sieht euer Angebot im Shop aus?

Haar- und Bartpflege für Männer sind sehr gefragt. Natürlich bieten wir klassische Rasuren, Kompressen und Kopfmassagen an. Dabei liegt für uns ein wesentlicher Fokus auf den Produkten, mit denen wir arbeiten. Wir arbeiten mit American Crew und haben seit Kurzem auch eine eigens entwickelte Produktlinie im Angebot, welche ausschließlich auf Naturkosmetik basiert. Der Launch unserer Produktlinie mit Bartöl, Haarwachs, Aftershave Milk und Shampoo, die auch unseren Vorstellungen entspricht, war ein sehr langer Prozess, doch es war jede Mühe wert. Wir sind sehr zufrieden mit den Produkten und arbeiten bereits an der zweiten Linie. Ich freue mich schon sehr auf den Tag, an dem ich euch mehr darüber verraten darf.

Was rätst du einem jungen Berufsanfänger, der unbedingt als Barbier erfolgreich werden möchte?

Geduld ist immer ganz wichtig um erfolgreich zu werden. Wenn man geduldig ist und genug Leidenschaft in eine Sache steckt, kommt alles von alleine.

Dein bester Barbershop-Moment?

Als es plötzlich hieß, dass ein großer Name und eine Marke wie RAF Camora Interesse an meiner Arbeit zeigt und mir eine Partnerschaft anbietet. Den Promis die Haare zu schneiden ist ja schon etwas Besonderes, aber mit Ihnen zusammen zu arbeiten ist echt eine Ehre.

Mehr Informationen unter: www.r-vienna.com www.wahl-professional.de 

Copyrights Fotos: Tim König Instagram: @r.tattoo.barber  @umit.rtb @wahlprogermany
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R./ TATTOO X BARBER by RAF Camora

 „Der Barbershop ist und bleibt ein Herzensprojekt“

Ein neuer «Place to be» erobert Wien: R./TATTOO X BARBER. Die coole Location – ein 300 m² großes Loft in der Nussdorfer Straße – mit urbanem, internationalem Flair setzt als Tattoo- und Barbershop neue Maßstäbe. Hier überzeugt nicht nur das edle Ambiente, wo grobes Gemäuer auf erlesenes schwarzes Mamor trifft, sondern auch die Tattoos und Männerhaarschnitte, die man hier bekommt. Kein Geringerer als RAF Camora, einer der erfolgreichsten Rapper der letzten Dekade im deutschsprachigen Raum, steht hinter R./TATTOO X BARBER. Wir haben mit ihm über Trends, Konzepte und Inspirationen geredet.  

Rapper, Barbershopinhaber und Trendsetter – Wenn auch nicht in der Reihenfolge, aber der gemeinsame Nenner bist Du! Welche Reihenfolge bevorzugst Du (nach Priorität) und warum?

Ganz klar Rapper, dann Barbershopinhaber und naja Trendsetter – ich weiß nicht ob ich mich selbst als Trendsetter bezeichnen würde, aber ich freue mich natürlich darüber wenn das andere so sehen. Der Barbershop ist und bleibt aber ein Herzensprojekt und ich freue mich auf die Entwicklung von dem Konzepts.

Multitasking scheint Dir ja im Blut zu liegen, denn Du hast ja auch maßgeblich das Design im Salon mitbestimmt. Welche (persönlichen) Einflüsse/ Vorlieben von Dir sind in das Salonkonzept geflossen? Warum gerade diese?

Meine Idee war es einen Shop in Wien zu kreieren der den Industrial Look mit Altbau-Charme verbindet. Inspiriert hat mich dazu meine Zeit in Barcelona und New York. Unser Designer, Andreas Pust, hat meine Konzepte und Visionen besser umgesetzt als ich es mir selbst erwartet habe, großes Dankeschön nochmal an dieser Stelle.

Du hast Dir ja bei der Shop-Einrichtung einen starken Partner wie Takara Belmont an die Seite geholt. Warum? Was hat die Marke, was andere Dir nicht bieten konnten?

Ich gehe seit Jahren in Barbershops auf der ganzen Welt und immer wieder sind mir diese schlichten und stylischen Stühle aufgefallen. Bei der Planung unseres Shops war mir klar, dass ich diese Stühle in meinem Shop haben möchte. Ich bin ohnehin ein sehr großer Japan Fan und als ich erfahren habe, dass Takara Belmont ein japanischer Brand ist, hat sich der Kreis für mich geschlossen.

Lieber RAF, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg, auch wenn Du als meistgestreamter Künstler auf Spotify mit Videos, die auf Youtube bis zu 100 Mio Aufrufe erreichen, wohl schon ganz oben bist.

Info´s rund um den Tattoo & Barber Konzept Store gibt es unter www.r-vienna-barbershop.com oder www.takarafriseur.de 

Wer mehr über das coole Design des Shops erfahren möchte, sollte hier einen Blick wagen: https://salonmag.ch/r-tattoo-x-barber-shop/ 

Copyright Salonfotos + Foto Ümit Canta: Tim Walker  // Copyright Porträtfoto Raf Camora: Markus Mansi (BOBBYS AGENCY)