Jens Engelhardt

Jens Engelhardt

„Wir haben einfach den Kanal gewechselt“

Color, Cut & Business – die Cleverhair Academy ist die (https-) Adresse für alle Friseure, die ihren kreativen und handwerklichen Horizont unkompliziert und einfach erweitern möchten. Wir haben hat mit dem Gründer und Director der Academy, Jens Engelhardt, über Vorteile des neuen Bildungskonzepts, die Zukunft der Branche und bevorstehende Highlights gesprochen.

Was kannst Du uns zu deinem neuesten Branchenclou „Cleverhair Academy“ sagen?  

Die Cleverhair Academy bringt Coiffeur Aus- und Weiterbildung auf ein ganz neues Niveau. Die Zukunft des Lernens ist digital unterstützt, weil so individuelles Lernen zu jeder zeit- und ortsunabhängig wird und der Lernprozess effizienter wird. Wir nennen das Salon Superlearning: digitale Wissensvermittlung (Theorie) und praktische, aktive Workshops kombiniert und aus einem Guss. So kannst du zum Beispiel Balayage mit System lernen, ohne auf ein Seminardatum warten zu müssen, ohne Reise- und Hotelkosten einfach sofort beginnen und im eigenen Tempo lernen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, das «Space Repetition“, also das «Lernen in Häppchen“ bessere Ergebnisse bringt als «einmal viel“. Dann, wenn dein Kopf „bereit“ ist, weil du die Theorie kennst, (und du vielleicht schon die Technik an einem Übungskopf ausprobiert hast) besuchst du einen Active Workshop – also das klassische Präsenzseminar vor Ort – mit den Experten. Hier werden die Techniken geübt und ins „Muskelgedächtnis“ übertragen. Auf diese Weise ist der Lernprozess hirngerecht abgelaufen und der Transfer von Wissen ins Kurzzeitgedächtnis, ins Langzeitgedächtnis und ins Muskelgedächtnis optimal vollbracht.

Warum wolltest Du gerade dieses Bildungskonzept realisieren Worin liegt der Vorteil für Coiffeure? 

Ich habe selbst auf diese Art 2 Studiengänge erfolgreich absolviert und dann 2018 in meinen Salons einen Feldversuch mit unseren Lernenden gestartet: Ich habe im Salon Lernsequenzen auf Video aufgezeichnet und diese dann häppchenweise an unsere Lernenden per E-Mail gesandt. So konnten diese, wenn Zeit im Salon war, die Lerninhalte ansehen und umsetzen, egal ob ich grade selbst im Salon war oder nicht. Dieses Konzept hat so gut funktioniert, dass die Lernenden mehr Videos wollten und genauso schnell gelernt hatten wie früher, wenn ich die Lektionen live gehalten habe – aber ich war zeitlich freier. Das habe ich stetig weiterentwickelt und im Austausch mit Trainerkollegen ausgebaut. Der Vorteil für Coiffeure ist, dass jeder zu jeder Zeit etwas Neues lernen kann, Orts- und zeitunabhängig, „günstiger», weil die Reisekosten wegfallen, und gleichzeitig „besser“, weil der Stoff jederzeit zur Wiederholung verfügbar ist – und das nicht in anstrengender Schriftform, sondern in Bild und Ton, so wie wir Coiffeure es gewohnt sind und es von Kopf sofort und leicht verarbeitet wird.

Wie sieht es im Momentan im Bereich der Aus-/Weiterbildung aus in der Schweiz?

Vom OFFline dominierten Seminar-Markt ist mit Corona natürlich alles auf ONline umgeschwenkt. Wir haben einfach den Kanal gewechselt. Statt nach Zürich, Berlin oder London zu reisen, schauen wir jetzt auf Zoom zu, wie der Trainer sein Seminar hält. Und machen dann am Übungskopf mit. Das ist erst mal ok, aber geht nicht weit genug. Es fehlt der optimale didaktische Aufbau und gerade in einem Onlineseminar fehlt viel zu oft die Interaktion. Wir sollten uns aber nicht auf entweder offline ODER online konzentrieren – sondern beides clever kombinieren!

Stichwort Nachwuchsmangel und zu wenig qualifizierte Fachkräfte?

Ganz ehrlich? Ja, es gibt keine oder kaum, „gute Fachkräfte auf dem Markt“! Das stimmt. Wieso sollten die guten Fachkräfte denn auf dem Markt sein!? Gute Fachkräfte muss man ausbilden. Und die behalte ich dann natürlich auch nach der Lehre. Eine gute Coiffeurin sucht sich bei einem Stellenwechsel außerdem ein neues Geschäft in aller Ruhe aus und wechselt, ohne je auf dem Markt gewesen zu sein. Die Guten können sich Ihren Arbeitsplatz aussuchen. Und ich kenne KEINEN Nachwuchsmangel! Ich habe jedes Jahr eine interessante Auswahl an lernwilligen, motivierten Jugendlichen, die unseren Beruf lernen wollen. Dann gilt es diese Motivation aber auch zu nutzen. Wer dann 6 Monate und länger zum Kaffee machen, Haare waschen und putzen eingesetzt wird, verliert diese Motivation schnell. Ich glaube heute sogar noch schneller. Die „Kids“ verbinden Prestige mit unserem Handwerk. Was der Coiffeur ja auch tatsächlich ist: ein prestigeträchtiges, geiles Kunsthandwerk. Wir machen Menschen selbstbewusst, schön und glücklich und sind auf den roten Teppichen der Welt zu Hause. Aber da müssen wir die Jungen auch abholen und hinführen! Kaffee machen und Haare waschen gehört dazu, aber darf nicht die ersten Monate dominieren. Ich weiß natürlich, dass das Arbeit, Zeit und Nerven kostet. Deshalb habe ich ja das „Salon Check-in“ für unsere Lernenden (fast) automatisiert, sodass diese in Ihrem Tempo vorangehen können und unser Handwerk lernen, auch wenn ich keine Zeit habe, Ihnen die Techniken selbst zu zeigen. Die Probleme erkennen alleine hilft nicht, die Lösung muss her. Und die sehe ich in der digital unterstützten Ausbildung im Salon.

Welche weiteren Highlights sind im Laufe des Jahres noch geplant?

Da gibts einiges: Wir werden die Schweizer Berufsprüfung digitalisiert anbieten (ab Mai) die Lehrlingsausbildung ab August für das 1. und das 2. Lehrjahr digital unterstützen (ohne, das die Lernende(n) den Salon verlassen müssen!) und bauen unsere Weiterbildungen weiter aus: Balayage Seminare, Barbering wie Rasur und Bartschnitt, Hochstecken, Salon Marketing und so weiter…

Lieber Jens, vielen Dank für das Interview. Mehr Info´s rund um den Bildungsweg der Zukunft und die Academy gibt es unter https://www.cleverhair.academy.

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Marina Ulrich

„Ihre Passion ist der Beruf“

Ihre Leidenschaft für Haare hat sie zu ihrer Berufung gemacht: Marina Ulrich gehört nicht nur zu den „Best Female Barber Deutschlands sondern ist auch die Artistin, die mit handwerklichem Geschick & Know-how sowie eine ordentliche Portion Kreativität den neuen Longhair Man Look by MOSER kreiert hat. Wir haben Sie auf ein Kurzinterview eingeladen.

Sie hat ihre Passion zum Beruf gemacht und gehört zu den Friseurunternehmerinnen Deutschlands, deren Karriere dank ihres großen Engagements nach oben ging. Seit 2014 betreibt sie in Sachsen bei Ansbach einen Friseursalon für Damen und Herren mit integriertem Barbierbereich. Zudem erfüllte sie sich im Dezember 2019 gemeinsam mit ihrem Team den Traum von einem Barbershop im Herzen des fränkischen Seenlandes Gunzenhausen. Dass sie das Barbierthema beherrscht, hat sie 2017 bei den Barber Awards in Nürnberg bewiesen, als sie den Titel „Best Female Barber Deutschland“ holte. Dazu kam ihre Präsenz im TV und in den Medien. Doch Marina lässt sich nicht nur auf das Herrenfach festlegen: „Haare sind mein Element. Ich möchte beides und ich mache beides. Frauenstylings erlauben mir eine große Fülle an Kreativität auszuleben und Männerhaarschnitte lagen mir schon immer gut. Ich mag es einfach, die Details mit Präzision auszuarbeiten und neue Techniken in meine Arbeit zu integrieren“, so Marina. Dabei ist Stillstand für sie ein Fremdwort, denn sie entwickelt sich und ihr Team stets weiter. Neben Tätigkeiten als Fachtrainerin bei Seminaren und auf Showbühnen der Top Hair Messe sowie Events der Friseurbranche, arbeitet sie bei diversen Fotoproduktionen und engagiert sich für den Bereich Education, z.B. bei mehreren Step-by-Step Produktionen der Firma Wahl. Dabei ist Marina ein absoluter Sonnenmensch und daraus entspringt ihre Motivationsfähigkeit, für die sie bekannt ist. Ihre Erfolgsfaktoren sind ihre stetige Willenskraft, ihr herrlich geerdetes Naturell und ihre ungebrochene Neugier auf Neues: „Wenn ich etwas mache, dann richtig. Ich habe ein geniales Team, meine Familie unterstützt mich und viele meiner Kunden sind über die Jahre zu Freunden geworden. Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich jeden Tag dankbar“.

Worauf kommt es bei längeren Männerhaaren an, damit die Frisur gut aussieht? 

Textur ist das Zauberwort. Ein guter Langhaarschnitt bei Männern braucht eine perfekt ausgearbeitete Textur, damit die Jungs auch zuhause mit ihrer Frisur klarkommen und das Haar gepflegt wirkt. Je länger das Haar, je natürlicher sollte es fallen. Ich lege zudem Wert auf eine gute Beratung zu den Produkten, die sie nach dem Friseurbesuch zuhause verwenden sollen. Aus meiner Sicht braucht es drei Faktoren für eine gute Langhaar-Männerfrisur: Perfekter Schnitt, intensive Textur und Top Styling – und für mich gehören das All-in-One Blade sowie ein Glätteisen heute ganz selbstverständlich dazu.

Welche Technik wendest du an, um Textur ins Haar zu bringen?

Ich arbeite super gerne mit dem All-in-One Blade von MOSER. Damit kann ich 3x schneller perfekte Texturergebnisse im Haar erzielen, die super natürlich aussehen. Das Stylingblade ermöglicht verschiedene Schneidetechniken für unterschiedliche Haartypen und ich finde, es verändert die Struktur und Textur des Haares regelrecht ins Positive.

Beim Styling arbeitest du mit einem Glätteisen und machst damit sogar Wellen ins Haar. Wie reagieren die Männer darauf? 

Meine Erfahrung in unseren Salons ist, dass Männer in der Regel recht neugierig und offen für Neues sind, wenn es um ihre Haare geht. Sie lassen sich sehr gut auf neue Dinge wie Glätteisen-Styling ein, vor allem wenn sie sehen, wie viel besser ihre Haare danach aussehen und wie gut die Frisur fällt.

Eine letzte Frage: Sie haben sich ja schon früh in ihrem Berufsleben als Barber spezialisiert. Sehen Sie sich ausschließlich bei den Herrenfrisuren und der Bartpflege?

„Nein. Haare sind mein Element. Ich möchte beides und ich mache beides. Frauenstylings erlauben mir eine große Fülle an Kreativität auszuleben und Männerhaarschnitte lagen mir schon immer gut. Ich mag es einfach, die Details mit Präzision auszuarbeiten und neue Techniken in meine Arbeit zu integrieren.

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Alexander Feldmann

Desinfektion und Gesundheitsschutz im Salon

Alexander Feldmann gehört zu den Barbieren der ersten Stunde in Deutschland. Er eröffnete als erster Barbier im Herzen der Stadt Mönchengladbach einen Barbershop u. Friseursalon, der im amerikanischen Oldschool-Design eingerichtet ist. Bei «Herr Feldmann», so lautet der Name seines Friseurgeschäfts, zeigt sich seine exzellente Expertise nicht nur in den hervorragenden Dienstleistungen, die er und sein Team anbieten, sondern auch darin, wie er mit dem Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz umgeht. Als langjähriger Markenbotschafter der Salondesinfektionsmarke Barbicide verfügt er über umfassende Erfahrung im Bereich Salon Hygiene und Gesundheitsschutz.

 1. Das Covid-19 Virus hält uns alle nach wie vor in Schach. Welche Rolle spielte das Thema Desinfektion bisher in deinem Salon und wie siehst du das künftig für die gesamte Branche?

Schon lange vor der Pandemie war und ist Hygiene in unserem Salon ein großes Thema, bei dem wir keine Kompromisse zulassen. Daher bin ich froh, die Salondesinfektionsprodukte von Barbicide bereits Anfang 2000 in den USA kennengelernt zu haben. Seither setze ich sie konsequent in meinen Shops ein. Erst mit Covid-19 hat der Großteil der Branche der Salondesinfektion mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe schon immer großen Wert darauf gelegt, dass alle Desinfektionsmaßnahmen bei uns richtig durchgeführt werden und auch mein Salonteam ist entsprechend darauf geschult.

2. Hast du ein Hygiene-Konzept oder einen speziellen Hygiene-Plan, den du und dein Team befolgen? Welche Maßnahmen trefft ihr in euerm Barbershop / Friseursalon?

Da verweise ich gerne auf den Hygieneplan von Barbicide. Wir setzen jede der dort aufgeführten Desinfektionsmaßnahmen konsequent um. Darüber hinaus haben ja alle Barbershops das Thema Maskenpflicht, FFP2 & Visier bei Bart/Rasur/Gesichtsnahenbehandlungen und Händedesinfektion auf dem Radar. Bei uns wird jeder neue Mitarbeiter von mir bereits beim Vorstellungsgespräch auf unsere Prioritäten in Sachen Desinfektion hingewiesen und

noch vor seiner ersten Arbeitsstunde in unserem Salon erhält er eine intensive Schulung zu allen Desinfektionsmaßnahmen. Das ist bei uns Standard und verpflichtend; hier gibt es für mich keine Ausnahme. Zudem muss bei uns jeder Mitarbeiter den Online-Fachkurs für das BARBICIDE Zertifikat zur professionellen Desinfektion und Salonhygiene absolvieren.

3. Hast du das Gefühl, dass eure Kunden euern Umgang mit dem Thema Desinfektion wahrnehmen?

Ja. Denn jeder Neukunde spricht uns spätestens darauf an, wenn wir am Platz – vor seinen Augen / während des Beratungsgesprächs – unsere Werkzeuge aus dem Barbicide-Glas entnehmen. Eine ganz wichtige Maßnahme ist auch die Desinfektion der Blades einer Haarschneidemaschine – und dass bei jedem Kunden! Mit den Blades kommt man in direkten Hautkontakt und die Übertragungsgefahr von Krankheitserregern ist hier auf jeden Fall zu eliminieren. Mit entsprechenden Bladesprays wie Clippercide geht das ganz einfach und schnell.

4. Wie schärfst du das Bewusstsein deiner Mitarbeiter für das Thema?

Seit der Covid-19 Pandemie hat sich ohnehin ein neues Bewusstsein eingestellt; und das in der gesamten Branche. Dennoch spreche ich das Thema Desinfektion mindestens 1x die Woche bei unseren Teammeetings an und weise immer wieder auf die Einhaltung der geforderten Richtlinien hin. Im Herbst/Winter stehen wir zusätzlich zur Covid-19 Pandemie vor der regulären Grippezeit und müssen verantwortungsbewusst vorgehen und jede Maßnahme kompromisslos umsetzen, um uns selbst, das Salonteam und die Salonkunden vor Ansteckung zu schützen. Wir müssen uns vor Augen halten, dass wir uns vieles kaufen können, die Gesundheit aber unersetzbar ist.

5. Barbicide – weshalb begeistert dich die Marke?

Ich liebe Firmen, mit denen ich mich identifizieren kann. Das trifft zu 100% bei Barbicide zu. Das Kernbestreben ist hier der Erhaltung unserer Gesundheit gewidmet. Barbicide bietet seit 1947 Desinfektionsprodukte an und hat diese immer weiterentwickelt. Sie verfügen also über eine sehr lange Erfahrungshistorie.  Ich bin Handwerker und somit auch pragmatisch veranlagt. Die Produkte von Barbicide schätze ich wegen ihrer Zuverlässigkeit und ihrer unkomplizierten Anwendung. Ich kann mich 100% auf die Wirkformeln der Desinfektionsflüssigkeiten verlassen, welche z.B. auch offiziell in ihrer Wirksamkeit gegen das Covid-19 Virus zertifiziert sind.

Weitere Informationen unter: www.barbicide.de; www.herrfeldman.de

CREDITS

Fotos: Herr Feldmann / Produktfotos: Barbicide

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Barbershop Insights mit Jürgen Niederl

„Nur wenn du authentisch bist, können die wirklich guten Ideen entstehen“

Ein Barber zu sein, ist für Jürgen Niederl ein Lebensstil, nicht Beruf. Er verkörpert den Inbegriff von Authentizität und Leidenschaft für dieses Handwerk und beweist wie kein anderer, dass man mit dieser Einstellung viel erreichen kann. „Wenn du authentisch bist, öffnen sich die Türen zum Erfolg. Erst dann können die wirklich guten Ideen entstehen“, so Jürgen Niederl. Der Inhaber und Gründer des HOLY TIGER BARBERSHOP in Graz hat bereits eine beachtliche Laufbahn hingelegt und bleibt dabei wunderbar geerdet. Mit seiner Art in sich zu ruhen und unaufhaltsam seinen kreativen Weg weiterzuverfolgen, trifft er den Zeitgeist des modernen Barber-Lifestyles.

Dabei gehen seine handwerklichen Wurzeln bis auf eine klassische Friseurausbildung und eine mehrjährige Tätigkeit bei Tony&Guy zurück, wo er unter anderem als Trainer internationale Erfahrungen sammelte und auch als Mitglied des Artistic Teams in London auftrat. 2016 entschied sich Jürgen, das traditionelle Barberhandwerk nach Graz zu bringen und eröffnete dort mit HOLY TIGER BARBERSHOP den ersten traditionellen, authentischen „Men only“- Salon. Harte Arbeit und die unbändige Motivation, sich immer weiterzuentwickeln, machen sein Wesen aus. Der Quell seiner Ideen scheint endlos zu sprudeln und die besten davon setzt er kompromisslos in die Tat um. So produzierte er schon mehrfach epische Männerkollektionen, mit denen er nicht nur die HOLY TIGER Community und seine Kundengemeinde begeisterte, sondern etablierte Branchen-Awards abräumte und Beachtung in der internationalen Presse fand.  Im Gespräch mit diesem begnadeten Barber erfuhren wir mehr über seinen beeindruckenden Erfolgsweg.

 

Interview mit Jürgen Niederl, Inh. HOLY TIGER BARBERSHOP GRAZ                

1. Jürgen, weshalb bist du Barbier geworden?

Es war für mich eine Herzensentscheidung. Geprägt durch die Tattooszene und den amerikanischen Lifestyle kam ich dieser „Szene“ näher und war begeistert. Haare schneiden an sich war für mich schon eine Art meiner Kreativität freien Lauf zu lassen und hier konnte ich alles was ich liebte vereinen. Ich kann mir auch nicht vorstellen wieder etwas anderes zu machen als Barber zu sein. Für mich ist mein Geschäft mein zweites zu Hause. Ich freue mich tagtäglich aufs Neue meinen wahrgewordenen Traum zu leben und meinen Kunden bestmögliche Qualität zu bieten.

2. Du bist mit deinem Barbershop sehr gut unterwegs, was ist das Erfolgsgeheimnis?

Die Philosophie meines Barbershops ist so simpel wie schwierig. Ständige Weiterentwicklung, Kreativität und niemals „stehen zu bleiben“. Seit dem ersten Jahr bringen wir immer neue Kollektionen auf den Markt. Holy Tiger steht für Individualität, Leidenschaft und Qualität. Unser Motto lautet: Lead – not follow! Mir ist es sehr wichtig auch in der “Szene” etwas beizutragen und junge Barber zu inspirieren.

3. Was macht aus deiner Sicht einen richtig guten Männerhaarschnitt aus?

Ich vergleiche einen Männerhaarschnitt gerne mit einem Cowboyhut. Ein guter Haarschnitt wird individuell an das Männerhaar und dessen Kopflinie angepasst. Wie ein Cowboyhut, welcher ebenso an die Kopflinie angepasst wird. Männer mögen es „einfach“ in der Handhabung, jedoch mit perfektem „Sitz“ des Haarschnittes. Mit ein paar Handgriffen muss alles passen – einfach gesagt: „keep it simple“

4. Stichwort Werkzeug: Wie wichtig sind die Tools in deinem Handwerk? Hast du eventuell eine Lieblingsmaschine? Wenn ja, warum?

Natürlich ist jede Maschine nur so gut wie der Barber der sie in der Hand hält. Meine große Liebe geht an meinen Sponsor Wahl, welche mich regelmäßig mit meinen „All-time Classics“ versorgt. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich schon immer mit Wahl Maschinen geschnitten habe, da sie mir aufgrund der langjährigen Tradition und der top Qualität alles bieten was ich für einen perfekten Haarschnitt benötige.

Meine Lieblingsmaschine ist die WAHL 100th Anniversary. Diese Maschine ist ein absoluter Allrounder! Egal ob es um Fades oder es darum geht optimal mir meinen Scatch (Umrisse des Haarschnittes) aufzubauen. Sie hat außerdem eine lange Akkulaufzeit und neben all dem „she´s really looking good“

5. Welcher Haarschnitt ist derzeit bei euren Kunden am meisten gefragt? Gibt es neue Trends, die von den Salonkunden kommen?

Unsere Frisuren sind klassische Schnitte und keine „One Hit Wonder“.  Vielmehr ist es uns wichtig, dass der Haarschnitt am Kunden „den perfekten Sitz“ hat und personalisiert ist. Tendenziell werden die Schnitte wieder länger getragen, wie es zum Beispiel beim Classic/Long Trim Pompadour der Fall ist.

6.Lernen und Lehren. Wie wichtig ist Weiterentwicklung für dich und warum?

„You never stop learning“. Man darf niemals daran glauben schon alles zu wissen. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, dass sich mein Team und ich ständig weiterentwickeln und bin daher auch für Ideen meines Teams immer offen.  Ein weiteres großes Thema diesbezüglich ist für mich die Kunst des Films und der Fotografie, wodurch ich mich gerne inspirieren lasse. Durch Inspiration steigt der Drang etwas „Neues“ zu machen. Auch in meiner Barber Academy lerne ich ständig neue tolle Leute kennen. Ich bereite mich auf jedes Seminar vor wie auf mein Erstes. Mir ist es ungemein wichtig jeden Teilnehmer in der persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Daher gilt hier unser Leitsatz „Qualität statt Quantität“.

7. Stell dir vor ein junger Berufsanfänger kommt zu dir und fragt um Rat. Welchen Tipp gibst du ihm, wenn er unbedingt als Barbier erfolgreich werden möchte?

Sei du selbst und verstelle dich nicht. Wenn man sich in etwas „hinein zwingt“ wird es nichts. Folge deinem Herzen, deinem Gefühl und mache es mit Leidenschaft. Behalte dein Ziel immer vor Augen und lass dich von niemanden davon abbringen.

8. Was war bisher dein bester Moment im Barbershop?

Als ich in den Shop kam und an meinem Platz von meinem Team ein kleiner Storch mit rosa Bündel aufgebaut war. Sie haben mit mir die Geburt meiner Tochter Wanda gefeiert und sich so mit mir gefreut wie meine Familie. Das gesamte Team, sowie unsere Kunden sind mit ein Grund, warum ich noch heute so gerne in meinen Shop gehe wie am ersten Tag.

Mehr Infos unter www.barbershop-graz.at und  www.wahl-professional.de

> Kollektion «Holy Tiger Barbershop Collection powered by Wahl»

CREDITS

Fotos:  Victoria Kager www.stellaswork.at Instagram: @stellakager | Foto/Porträt Jürgen Niederl:  Lupi Spuma

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Birgit Turek & Christian Hamann

Gewusst wie: Saloncoaching mit Birgit Turek & Christian Hamann

Erfolg ist kein Zufall. Auch in Zeiten schwacher Wirtschaftslagen und Gesundheitskrisen wie die COVID 19 Pandemie, kann ein Salon Gewinn erwirtschaften und sich deutlich vom Wettbewerb absetzen. Wie? Mit viel Tatkraft und vor allem Know-how. Letzteres vermitteln die beiden Salonexperten Birgit Turek und Christian Hamann in ihren begehrten Seminaren rund um Mitarbeiterführung, Salonorganisation und Kundenansprache.  

1. Die Salonorganisation ist in den letzten Jahren nicht nur komplizierter, sondern komplexer geworden. Warum sollten sich Saloninhaber/-leiter unter dem Aspekt der Komplexität mit den diversen Fragmenten (Mitarbeiter, Kunden, Salonstruktur) beschäftigen?

Leider hat man in vielen Coiffeurbetrieben noch immer nicht die Wichtigkeit der Salonorganisation erkannt bzw. misst dieser zu wenig Aufmerksamkeit bei. Insbesondere die klare Zuweisung der Rezeptionsarbeit und Salonorganisation trägt dazu bei, dass sich die mit dem Kundenservice betrauten Mitarbeiter mit voller Aufmerksamkeit den Kunden widmen können. Dadurch kann ein größeres Potenzial an Kreativität abgerufen werden, das Arbeiten wird stressfreier und die Kundenzufriedenheit nimmt erheblich zu. Gleichzeitig kann der mit der Rezeptionsarbeit beauftragte Mitarbeiter in die Rolle eines hervorragenden Gastgebers und Salonorganisators schlüpfen. Die dadurch mögliche, stark optimierte Terminorganisation hilft, die Auslastung der einzelnen Mitarbeiter zu erhöhen und entsprechend den Umsatz zu steigern. Wird die Rezeptionsarbeit noch mit hohem Produktwissen gepaart, kann zusätzlicher Umsatz durch kompetente Verkaufsgespräche erzielt werden. Diese vielfältigen win-win-Situationen tragen nicht nur zu einer hohen Kundenzufriedenheit sondern auch zu einem hohen Mass an Zufriedenheit der Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz bei. Eine klar definierte Salonorganisation lässt alle Beteiligten zu Gewinnern werden!

2. Für welche Salonmanagementherausforderungen bietet ihre Seminarreihe hilfreiche Ansätze?

Als Friseurmeisterin, Mediatorin, Coach und Trainerin verfüge ich über ein langjähriges und umfassendes Know-how in der Coiffurebranche. Ob im Seminar, in einer Beratung, einem Coaching oder bei einer Mediation – ich gehe stets individuell auf die Herausforderungen des jeweiligen Salons ein. Während einer intensiven Beratung erarbeite ich neue Wege und Konzepte. Meine salonspezifischen Seminare ermöglichen es, anschließend die Ergebnisse erfolgreich im Salon umzusetzen. Ich optimiere und erweitere hierbei immer wieder die Angebote und Leistungen, individuell auf den Salon zugeschnitten – effizient und mit sofortigem Nutzen. Mein Angebot umfasst unter anderem Kundenservice, Beratung und Salonorganisation, Kommunikation und Konfliktmanagement und Leadership. Mit kompetenten Partnern an meiner Seite wie zum Beispiel Christian Hamann – erfolgreicher Coiffeur-Unternehmer seit 1984 und absoluter Profi in der Salonorganisation – erziele ich für meine Kunden bestmögliche Ergebnisse.

3. Warum haben Sie gerade diese Themen gewählt?

Weiterbildungen in unserer Branche sind überwiegend im fachlichen Bereich. Ohne die richtige Führung im Hintergrund jedoch, werden sie oft nicht umgesetzt und haben somit nicht den gewünschten Effekt, die Qualität zu verbessern. Hier beginnt mein Aufgabengebiet, denn ich liebe meinen Beruf und lebe meine Berufung! Ob bei einer Beratung, einem Seminar oder während einer langfristigen Partnerschaft – alle Kunden profitieren von meinem Engagement, Know-how und meiner positiven Energie.

Wer jetzt neugierig geworden ist sollte sich schnell anmelden und folgende Seminartermine im Kalender vormerken :

«Umgang mit Konflikten im Team» am 14.09.2020 in Egerkingen

«Die Macht der herzlichen Organisation im Salonalltag» am 11.10.2020

«Erfolgreiche Beratung und Produktempfehlung mit Empathie» am 12.10.2020

Mehr Informationen unter www.birgit-turek.de

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Dennis van Lierop

Krise? Nicht bei mir…

Jahrgang 1975, stylish im Abgang mit kreativer Note und herben Know-how – Dennis van Lierop ist Gründer & Geschäftsführer von halo-edutainment, Top Stylist und unser Interviewpartner, der weiß wie man das eigene Geschäft fit bekommt, für den Erfolg nach der Corona-Krise.

1. Vor der Krise ist nach der Krise – Wie kurbelt man das Business am besten wieder an, unter den gegebenen Sicherheitsvorschriften?

Die Vorschriften betreffen ja alle im Markt. Und sie zeigen uns, dass es nach dem Shutdown nicht genügt, auf Neustart zu drücken. Die meisten Salons werden sinnbildlich „ein neues Betriebssystem“ brauchen. Das bedeutet: flexiblere Öffnungszeiten, optimierte Arbeitsabläufe und Termin-Management, Konzentration auf hochwertige Dienstleistungen, neue Erlebnisse in Qualität und Ergebnis schaffen. Mein Tipp: Platziert Euch im Markt mit Euren Spezialitäten, seien es erstklassige Blondierungen, Balayage oder Schnitte von höchster Güte. Werbt bloß nicht damit, dass Ihr Hygiene-Weltmeister seid. Keiner will ständig auf Corona, Abstände und Masken hingewiesen werden. Lenkt Eure Kunden vom tristen Alltag ab. Bietet das derzeit Bestmögliche. Denn die Leute achten zur Zeit sehr darauf, wofür sie ihr Geld ausgeben. Billig und Mittelmaß haben da schlechte Karten. Wir erleben gerade einen Bewusstseinswandel. Schaut nur mal auf die Modebranche. Der Fast Fashion-Gigant H&M konnte im zweiten Quartal 2020 nur noch etwa halb soviel Umsatz machen wie im Vorjahreszeitraum. Auf der anderen Seite können Premium-Bike- und E-Bike-Hersteller die aktuelle Nachfrage gar nicht mehr befriedigen. Im Coiffeur-Handwerk kommt noch dazu, dass viele Kunden während des Shutdowns DIY für sich entdeckt haben. Einfache Colorationen machen sie inzwischen selbst daheim, andere haben sich eine Haarschneidemaschine gekauft und tragen jetzt Buzzcut. Wir Coiffeure müssen uns heute viel stärker abgrenzen und durch Können, Leistung und Kundennähe überzeugen, auch wenn das aktuell schwierig erscheint.

2. Wie kann man jetzt noch einen enge Kundenbindung aufbauen?

Meiden wir das Wort „eng“ und ersetzen es durch „verbindlich“ und „freundschaftlich“. In Krisen orientieren sich die Menschen an erlebbaren Werten. Zu einem „neuen Betriebssystem“ kann eine Beratung per Webcam am Vortag des Coiffeur-Termins gehören. Dadurch wird das Erlebnis nach vorne verlängert. Die Vorfreude steigt immens an, wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag eine tolle Veränderung bekomme. Das Ganze sollte aber nur optional möglich sein. Denn es gibt auch Menschen, die keine Videokonferenzen mehr ertragen können. Es liegt an uns als Handwerker und Berater, dass wir bei den Menschen eine neue Coiffeur-Routine etablieren. Im Salon-Business hat die Customer Journey, also die Reise der Kunden durch den Erlebnisraum Salon, bisher mit Passantenstopper und Schaufenstern angefangen und beim Bezahlen geendet. Durch die Krise sind die Menschen noch sensibler, sie wollen hofiert und nicht bevormundet werden. Also machen wir es doch wie Top-Restaurants und bereiten wir den Menschen Appetit auf unsere Dienstleistung. Für die sozialen Medien bedeutet das: Postet keine blöden Vorher-nachher-Bildchen, sondern dreht Videos, in denen Ihr erklärt, warum und wie Ihr auf den jeweiligen Kunden und seine Wünsche eingegangen seid. Das steigert den Ergebniswert erheblich. Ich kann hier nur wenige Beispiele geben. Aber unter halo-edutainment.com und auf unserem YouTube-Kanal „Halo Edutainment“ könnt Ihr noch viel mehr Inspirationen und praktische Lösungen finden. Natürlich beraten wir Euch auch individuell in persönlichen Online-Coachings, die jeden Rappen wert sind.

3. Wie sieht der Salon der Zukunft aus, bedenkt man was die Corona Krise alles gesellschaftlich und wirtschaftlich verändert hat?

Ich sage es ganz provokant: Vielleicht ist der Salon der Zukunft gar nicht zwingend ein Salon, wie wir ihn kennen. Fakt ist, dass viele Salonbetreiber in der Krise schlechte Vorbilder und Führungspersönlichkeiten abgegeben haben. Engagierte Mitarbeiter nehmen das wahr und werden jetzt mehr Eigenverantwortung wollen oder zumindest Mitbestimmungsrecht. In unseren Experten-Interviews und Coiffeur-Befragungen haben wir ein klares Ergebnis erhalten: Nur jene, die mit Mitarbeitern, Kunden, anderen Unternehmen im lokalen Markt und Mitbewerbern während des Shutdowns positiv kommuniziert haben und sich dadurch weiterentwickelt haben, gehen gestärkt aus der Krise hervor. Der Corona-Shutdown war ja kein Hitzefrei. Sondern eine Zeit für Ideenschmiede. Ein Salon mit Zukunftspotenzial hat also ein starkes und vielfältiges Netzwerk. Uns muss zudem klar sein, dass der Self-care- und Mental-positive-Gedanke bei den meisten Menschen jetzt viel stärker ausgeprägt ist als je zuvor. Eine wichtige Herausforderung für Coiffeure ist im Sommer 2020, dass wir den Menschen Lust auf eine Urlaubsfrisur ohne Urlaub machen. Und ich sage bewusst Coiffeure, denn es kommt auf jeden einzelnen als Persönlichkeit an. Ein Salon ist lediglich das Betriebssystem, mit dem die Mitarbeiter sich arrangieren müssen. Dass die Frau Müller jetzt statt 6000 Franken auf den Kapverden, 600 Franken für ihren neuen Stil ausgibt, liegt an unserer Exzellenz. Darauf sollten wir bauen.

Lieber Dennis vielen Dank für das Interview. Mehr Info´s rund um den Salon der Zukunft gibt es unter www.halo-edutainment.com.

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ANTI

Fresh. NEW. Different – ANTI Haircare

Alles begann mit einer Idee, welche nicht die eigene Brand Performance in den Fokus rückt sondern die, des Individuums selbst.  ANTI Haircare zelebriert das, was jeden einzelnen ausmacht und hebt ihren einzigartigen Style hervor. Wir haben mit den Machern der neuen Marke aus Down Under – Francesco Ruggerino & Nick Irwin – gesprochen und zeigen exklusiv in der Schweiz, die coolen Bilder der neuen „UR not alone“ Kollektion.   

1. ANTI – Wer sind die Köpfe hinter der Marke und um was geht es ihnen?

Mein Name ist Francesco Ruggerino und zusammen mit Nick Irwin sind wir ANTI. Weniger ist mehr, wenn es um ANTI geht. Es ist eine Marke, die alle Nuancen und individuellen Details der Haare zelebriert. Quasi eine neue Art der Herangehensweise mit Haaren zu arbeiten, ohne die Integrität des Styles von jemandem zu gefährden.

2. Wie entstand die neue „UR not aloneKollektion“ ? Welcher Idee liegt dieser zu Grunde?

In schweren Zeiten braucht es die Fähigkeit, sich klar auszudrücken. Die ganze Sache mit der Isolation, die wir zurzeit durchmachen, steht in engem Zusammenhang zudem, wie die Menschen sich schlussendlich zeigen, indem jeder auf seine Art damit umgeht. Die „UR not alone“ Kollektion personifiziert die tiefen Gefühle von jungen Erwachsenen, die auf einem Dach in New York feststecken und nur ein paar Stunden am Tag rauskommen, um auszudrücken, wer sie sind. Bei der Kampagne geht es aber auch darum, wie diese Personen in die Welt passen. Jeder mit einer starken Geschichte auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit.

3. Warum ausgerechnet New York als Schaukulisse und nicht eine Metropole in Down Under?

Ich habe viel Zeit in NYC verbracht und die Marke von dort aus gegründet. Hier liegt die Inspiration für das Label. NYC ist das Zentrum für freies, progressiven Denken und so dachten wir, es wäre das geeignete Epizentrum für die Marke.

4. Momentan gibt es die Produkte der Marke ja nur in Australien. Gibt es schon Pläne, die Marke auch in der Schweiz zu launchen?

Wir sind derzeit in Australien, Neuseeland und Großbritannien. Wir hoffen, bald auch in der Schweiz starten zu können und suchen zurzeit dort einen geeigneten Vertriebspartner.

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Lilith Amrad

Frisurentrends 2020 – Lilith Amrad im Interview

Lilith Amrad, Haar- und Make-up-Artistin, Session Stylistin, Coiffeur Coach

Vom Berufsanfang als Kostümassistentin über eine Make-up-Ausbildung hin zu einer der begehrtesten Session Stylistinnen – Lilith Amrads Weg ist ungewöhnlich. Heute profitiert sie von allen Etappen dieses Wegs. Sie hat das traditionsreiche Handwerk des Haarenähens für sich entdeckt und perfektioniert. Ihr Wissen gibt sie an Seminaren an Coiffeure weiter, unter anderem auch als Markenbotschafterin von Kevin Murphy und Eleven Australia. Ihr neustes Projekt ist HAIRSESSION, zweimal im Monat stattfindende Events an wechselnden Locations, bei denen sie den Kunden in Kunstateliers, Cafés oder anderen inspirierenden Orten die Haare schneidet und stylt. Im Interview berichtet Lilith über ihre verschiedenen Standbeine und gibt uns einen Ausblick auf die Frisurentrends in diesem Jahr.

Lilith, du hast dich auf das Haarstyling am Set bei Fotoproduktionen oder backstage bei Fashionshows spezialisiert. Viele Coiffeure würden solche Jobs auch gerne einmal machen und fragen sich, wie stellt man das an? Hast du Tipps für deine Berufskollegen?

Backstage zu arbeiten wird oft falsch verstanden. Das ist nicht etwas, was man ab und zu macht, um ein bisschen aus dem Salonalltag zu entkommen, sondern eine Entscheidung. Ein Weg mit viel Arbeit. Rückschläge und Auseinandersetzungen mit dem eigenen Ego gehören mit dazu. Gerade als Frau darf man sich nicht einschüchtern lassen von der Tatsache, dass gerade im Bereich Haare immer noch eine grosse Überzahl an Männern in der Branche ist. Man selber, genauso wie das private Umfeld, muss mit unregelmässigen Arbeitszeiten zurechtkommen und entsprechenden Schwankungen beim Einkommen.

Was ist bei der Arbeit am Set aus deiner Sicht der Unterschied zur Arbeit im klassischen Coiffeursalon?

Alles und nichts. Ein kreativer Ablauf ist und bleibt immer gleich, egal ob im Salon bei einem Designer, einem Grafiker oder bei mir am Set. Zuerst Ideen sammeln, Ideen bündeln, reflektieren, ob alle das Gleiche verstanden haben und dann umsetzen. Der Prozess vor der Umsetzung ist beim Job am Set insofern anders, dass ich nicht einen Kunden habe, mit dem ich mich abspreche muss, sondern diverse Leute am Set mitreden. Das ist am Anfang etwas verwirrend, weil man zuerst herausfinden muss, wie die Hierarchien aufgebaut sind.

Welche Eigenschaften braucht man, um so einen Job machen zu können?

Die beste Voraussetzung ist, wenn man sein Handwerk absolut liebt und bereit ist, sich darin immer weiterzuentwickeln. Alles andere kann man lernen. Wie zum Beispiel in meinem Fall mit Kritik umzugehen und zwar noch in derselben Minute, in der diese angebracht wird. Das war für mich das Schwierigste am Anfang. Ich habe immer alles gleich persönlich genommen. 

Lohnt sich das finanziell? 

Eine spannende Frage. Ob ich heute davon leben kann? Ja. Definitiv. Ob es sich lohnt? Für mich unbedingt, sonst würde ich heute aufhören. Ich weiss, was meine Arbeit wert ist. Meine Kunden wissen es auch, und sie sind bereit diesen Betrag zu bezahlen. Das ist ein unbezahlbar gutes Gefühl. Und hey, ich arbeite nicht für die Ferien, obwohl ich die inzwischen auch mag!

Du hast aktuell dein neuestes Projekt „pop up HAIRSESSION” lanciert, kannst du uns etwas darüber erzählen? Um was geht es dabei genau?

HAIRSESSION ist in erster Linie entstanden, weil ich es liebe Haare zu schneiden und gemerkt habe, dass es überall möglich ist. Ausserdem ist es mein Wunsch, lokaler zu arbeiten. Also habe ich mit HAIRSESSION ein Format geschaffen, in dem ich zweimal im Monat an verschiedenen Locations Haare schneide und style. Die Locations sind bisher vorwiegend Ateliers von Künstlern, schöne Cafés oder leerstehende inspirierende Räumlichkeiten. Falls ich aber mal Lust habe, kann das Ganze beliebig ausgebaut werden.

Eine deiner „Spezialitäten“ ist das Hairsewing. Was hat es damit auf sich? 

Haare mit einem Faden zu einer Frisur einzunähen ist eine alte Technik, welche vom Hochstecken mit Haarnadeln abgelöst wurde. Am Set vor allem an Fashion Shows, wo die Frisuren besonders gut halten müssen, ist es nichts Aussergewöhnliches. Ich selber liebe es eingenähte Frisuren zu tragen. Erstens sind sie enorm bequem im Gegensatz zu ihrem Pendant mit den Nadeln und zweitens hält die Frisur im besten Fall bis zu 4 Tagen, da ich problemlos und schmerzfrei damit schlafen kann. Ich habe diese Technik für mich entdeckt und perfektioniert. Vielleicht spielt da noch etwas meine Vergangenheit als Schneiderin mit rein. Ich gebe mein Wissen auch an Seminaren weiter, denn für mich ist diese Technik eine tolle Erweiterung im Umgang mit Haaren.

Du bist auch als Fachtrainerin für Coiffeure im Einsatz. Was machst du in diesem Bereich?

Ganz persönlich finde ich mein bestes Seminar natürlich das Sewing Seminar, welches ich auf Wunsch von Marcel Meyer von der  BLUE BOX entwickelt habe. Dort vermittele ich Coiffeuren das Basiswissen zum Einnähen von Haaren.  Dann darf ich zwei wunderbare Haarmarken vertreten: Kevin Murphy und Eleven Australia sind beides Haarkosmetik-Marken, die einen starken Fokus auf die Stylingprodukte legen und Styling-Seminare anbieten. Zudem unterrichte ich ein Format, welches sich auf die Kommunikation in einem kreativen Umfeld und den Umgang mit Stress konzentriert. Beides Themen, die wir wohl alle aus unserem Berufsalltag kennen.

Hast du ein persönliches „Lieblingshaarprodukt“?

Klar! Nur eines? An meinen Schulungen dürfen die Leute immer drei Produkte auf die einsame Insel mitnehmen. Als Foundation ist das bei mir Kevin Murphy Anti.Gravity kombiniert mit Staying.Alive. Dekorativ schwanke ich immer zwischen verschiedenen Produkten, aber mir wurde kürzlich gerade vorgehalten, ich hätte noch nie an einer der Shows, bei denen ich den Hair Lead mache, auf Super.Goo verzichtet. Das spricht wohl für sich. Dann gibt es natürlich Eleven Australia. Die Produkte verwende ich für einen komplett anderen Typ Mensch, nur schon vom Geruch her. Da liebe ich Sea Salt Texture Spray als Basis für absolut alles. Sie haben ein ganz aussergewöhnliches Produkt, Dry Powder Volume Paste, damit experimentiere ich gerade und entdecke jeden Tag Neues.

Du bist immer in Bewegung. Was wäre dein nächstes „Traumprojekt“ als Stylistin?

Ich habe innerhalb von sehr kurzer Zeit extrem viele meiner Ziele erreicht, was mich etwas orientierungslos gemacht hat. Kürzlich wurde ich von einer Fotografin gebucht, die für mich ein absoluter Rising Star am Himmel der Fotografie ist. Für das Shooting mussten wir wandern. Naiv wie ich war, habe ich sofort zugesagt. Wir haben an dem Tag ein komplettes Editorial fotografiert und sind dabei 10 Kilometer mit unserem Equipment in den Schweizer Bergen gewandert. Dieser Job war einer der intensivsten, die ich je erlebt habe und wir waren am Abend alle todmüde. Trotz aller Anstrengungen war der Tag besser als jedes Luxushotel oder das vermeintlich glamouröse Arbeiten im Ausland. Diese Kraft, die man im Team hat, übertrifft alles. Die möchte ich noch ganz oft erleben. Zum Beispiel mit meinem Team, das ich an den zwei Fashion Shows leite oder mit den Menschen, die meine Workshops besuchen und an Shootings. Dann wünsche ich mir natürlich, dass HAIRSESSION richtig gut ankommt.

Stichwort Trends: Hast du einen Trendausblick für 2020 in Sachen Haarstyling für Frauen und Männer?

Na ja, ich würde sagen der grösste Trend im 2020 sind eingenähte Frisuren. Ansonsten bleibt ein übergreifendes Thema: Mut zur Individualität und die Verschmelzung der Geschlechter. Frauen mit sehr maskulinen, kantigen Kurzhaarschnitten und Männer, die sich trauen einen soften, modern geschnittenen Mullet (Vokuhila) zu tragen. Die Vollbärte gehen etwas zurück, dafür kommt der Schnauz ganz à la Freddy Mercury zurück – nur bei den Herren versteht sich. Was für mich immer Trend sein wird, ist gesundes Haar!

Weitere Informationen: www.lilithamrad.ch

Credits: Claudia Link; Noemi Szabo; Lilith Amrad

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Enes Dogan

Frisurentrends 2020 – Enes Dogan im Interview

Enes Dogan, Artistic Team Moser Professional, Inh. Salon “Schee”, Nürtingen

Mit 15 Jahren verdient sich Enes Dogan sein erstes Taschengeld bei einem alt eingesessenen Barbier und entscheidet sich für eine Friseurlehre. Gesagt, getan – kurz daraufhin folgte der Meistertitel in Köln sowie die Weiterbildung zum internationalen Make-up Artisten in Berlin. Aus purer Lust drückte er noch weiter die Schulbank und erwarb den Titel des kaufmännischen Betriebswirtes. Heute ist er als Trainer für verschiedene Haarkosmetikunternehmen erfolgreich unterwegs und gehört seit 2017 zum Artistic Team von MOSER Professional. Als Stylist war er bereits bei den Fashion Weeks in New York, Paris, Mailand, Istanbul und Berlin tätig und hat beruflich in knapp 4 Jahren mehr als 30 Länder bereist.

Wir sprachen im Interview mit Enes über die Trends 2020.

Welche Frisuren sind derzeit bei den Damen besonders beliebt?  Wie sehen die Trends für 2020 aus.

Heute geht es weniger um Trends, sondern um Individualität. Wir zelebrieren unseren ganz eigenen Geschmack und wir inszenieren unsere Persönlichkeit, indem wir uns durch individuelles Styling ausdrücken. Long Bobs sind noch immer angesagt, aber in diesem Jahr eher texturiert und undone in einer sehr weichen Ausführung. Curtain Bangs, also ein längerer Pony, der von der Mitte ausgeht, ist eines der Styletrend-Themen 2020. Inspiriert aus den 80ern kommt dieser Trend aus den USA zu uns. Wer solche Looks richtig tragen möchte, muss sich bewusst sein, dass es dafür einen professionellen Schnitt, eine perfekt abgestimmte Coloration, hochwertige Pflege und vor allem strahlenden Glanz im Haar braucht.

Bei kürzeren Haaren sehen wir wieder diverse Pixie-Variationen, in die auch Sleek-Effekte, Scheitel oder gar etwas krassere Slick-Back-Elemente eingearbeitet sind. Aber auch langes Haar ist nach wie vor bei den Trendsetterinnen dieser Welt zu sehen. Hier wird 2020 definitiv mehr Bewegung drin sein. Wer von Natur aus keine Locken hat, kann mit entsprechenden Stylingtools Waves und Locken kreieren. Wer Permanentlösungen sucht, wird 2020 sicher fündig, denn es sind neue Permkonzepte aus der Kosmetikindustrie zu erwarten. 

Welche Technologien stehen Friseuren zur Verfügung, um diese Looks zu kreieren?

 Generell finde ich es enorm wichtig, dass man sich als Friseur eine gewisse Neugier bewahrt und bereit ist, neue Dinge in seinem Handwerk auszuprobieren, auch um am Trend der Zeit zu bleiben. Nur so kann man seinen Kunden auch immer neue bindende Emotionen im Salon geben. Ich persönlich setze bei meinen Cuts vorwiegend auf Haarschneidemaschinen. Dabei ist ganz wichtig zu wissen, dass du nicht einfach mit jeder beliebigen Maschine loslegen und im längeren Haar„umherschneiden“ kannst. Dafür brauchst du Maschinen der neuen Generation, wie die der Marke Moser mit entsprechenden Features und Schneidsätzen. Logischerweise wäre ein schwerer Barberclipper für Bobs und längeres Haar total ungeeignet. Da herrscht noch viel Unwissenheit und Verallgemeinerung in der Friseurszene. Als Fachtrainer des MOSER Artistic Teams habe ich natürlich einen anderen Zugang zu den neuesten Friseurtechnologien. Zum Beispiel ist für mich das All-in-One Blade eines der beeindruckendsten technologischen Gadgets, die es derzeit auf dem Friseurmarkt gibt. Es handelt sich dabei um einen Schneidsatz, mit dem man bis zu acht verschiedene Schnitteffekte erzielen kann. Als ich anfing, mit der Maschine im Salon die Haare zu schneiden, hatte ich erst Bedenken, was die Kunden, vor allem die Frauen, sagen würden. Aber sie liebten es sofort! Das war für mich unerwartet und machte mich glücklich. In den folgenden Wochen bekam ich mehr Kunden, die anriefen und nach Clipper Cuts fragten. 

Was ist daran anders? 

Man braucht nur ein Tool, mit dem man schneiden, aufbauen, texturieren, slicen, peelen, Schwere herausnehmen oder Volumen aufbauen kann. Bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Scheren, aber manchmal müssen wir Dinge verändern, um neue Sphären zu erreichen und einzigartig zu sein. Das Haar fühlt sich direkt nach dem Clipper-Cut in seiner Textur ganz frisch an, man spürt den Unterschied zum klassischen Scherenschnitt, denn es hat sofort spürbar mehr Sprungkraft und ist voller Energie. Mit der klassischen Schere kann man diese Effekte auch erzielen, aber es ist eine aufwendigere Prozedur und man benötigt verschiedene Scherentypen. Unsere Zeit ist wertvoll und Effizienz ist das eine, aber es geht mir vor allem um die Wirkung im Haar. Gerade schlaffes, kraftloses Haar erhält durch den Schnitt mit dem All-in-One-Blade mehr Vitalität und genau das lieben meine Kundinnen.

Wie sieht es mit dem Haarstyling aus, welche Tools sind zu empfehlen?

Bei den Stylingtools arbeite ich sehr gerne mit dem CeraLine von Moser. Es ist qualitativ hochwertig, hat eine geniale Performance, innovative Technologie und vor allem die extralangen Stylinplatten finde ich super. Es gleitet wie Seide durch das Haar und ich kann verschiedenen Stylingvariationen machen. Wenn ich schöne Lockeneffekte möchte, greife ich auch gerne auf den CeraCurl Lockenstab von Moser zurück. Mir gefällt, dass er besonders schonend zum Haar ist und gleichzeitig Glanz ins Haar bringt. Moser ist einfach eine verlässliche Sache, bei der Preis-Leistung, Qualität und Performance perfekt sind.

Welche Maschine ist dein persönlicher Favorit?

Meine Lieblingsmaschine von Moser ist die Genio Pro. Ich finde die Akku-Technologie toll, mit der ich immer kabellos arbeiten kann. Diese Flexibilität mag ich. Zudem arbeitet die Genio Pro sehr präzise und sie hat eine tolle Ergonomie, ist wendig, liegt super in der Hand und schont mein Handgelenk. Auch die edle Optik finde ich cool, insgesamt sind die Maschinen von Moser eben sehr hochwertig verarbeitet.  

Lass uns über Männerfrisuren 2020 sprechen. Wie ist deine Trendprognose?

Genau wie bei den Frauen ist das Kategorisieren auch bei den Männern out und der individuelle Style im Fokus. Ob Fade Cut, Crop oder längeres, wildes Haar à la Jonny Depp – wichtig ist für uns Männer immer, dass es alltagstauglich ist und gepflegt aussieht. Die Bärte werden kürzer und gepflegter und insgesamt muss das Handling unkompliziert sein. Wichtig ist jedoch immer der Schnitt. Die Konturen und Haarlinien sollten immer präzise definiert werden, um mehr Wertigkeit zu vermitteln. Auch längeres Männerhaar braucht die richtige Textur. Ist es zu schwer oder zu luftig, wirkt der ganze Haarschnitt fahl. Ich persönliche denke, dass der Crop in diesem Jahr häufiger das modische Straßenbild prägen wird, allerdings in verschiedenen Variationen bzw. neu interpretiert.  

Weitere Infos unter:

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Credits:

Fotos: EnesDogan u. EnesDogan_2 / Credit: Enes Dogan

Restliche Fotos: Wahl GmbH/Moser