SalonMAG Schweiz

Die COVID-19-Pandemie

Alles auf Anfang. Ein Ende der Quarantäne ist in Sicht. Nach wochenlanger Qual, das eigene Spiegelbild im Spiegel betrachten zu müssen – widerspenstige Haare, durchzogen von „50 Shades of Grey“, zugewachsene Brauen und radikale Kurzhaarstyles á la „Sie wissen nicht, was sie tun“ – hat sich die Politik darauf geeinigt, die Friseure aus der Sperre zu befreien, zum Wohle der Allgemeinheit! Ab Samstag, dem 25. April dürfen Schweizer Coiffeure ihre Salons wieder öffnen. Die deutschen Kollegen und ihre Kunden müssen sich noch etwas gedulden, bis zum 4. Mai.

Nach sechswöchiger Corona-Zwangspause bereiten Coiffeursalons in der ganzen Schweiz ihren Neustart vor. Einfach da weitermachen, wo man Kamm und Schere mit Beginn der Quarantäne bei Seite gelegt hat, ist aber nicht möglich. Denn viele neue Hygienevorschriften müssen beachtet werden. Zu den Einschränkungen gehört neben einer Maskenpflicht für Mitarbeiter und Kunden sowie das Tragen einer Schutzbrille und Handschuhe seitens des Coiffeurs, auch die Einhaltung des mindest Sicherheitsabstandes zwischen den Kunden. Das heißt, in der Regel wird nur jeweils ein Kunde pro zwei Plätze bedient. Einen Kaffee trinken und nebenher eine Zeitschrift lesen, während man die Haare trocknen lässt? So etwas gehört erst einmal der Vergangenheit an, um das Infektionsrisiko in den Salons zu verringern. Zu dem verbietet der Schutzstandard Wartebereiche in den Salons. Im Zweifel müssten Kunden also vor dem Salon auf einen freien Platz warten, sollten sie sich ohne Termin zum Salon begeben haben. Gesichtsnahe Dienstleistungen wie Augenbrauen- und Wimpernfärben, Rasieren und Bartpflege dürfen derzeit nicht ausgeführt werden. Letzteres trifft etwa die auf Bärte spezialisierten Barber besonders. Sie können in Zukunft nur Herrenhaarschnitte anbieten, die auf jeden Fall nass geschnitten werden müssen. Denn Trockenhaarschnitte sind tabu: Haare waschen ist für alle Kunden ab sofort Pflicht. So sollen mögliche Viren in den Haaren abgetötet werden. Das Reinigen und desinfizieren von Utensilien wie Kämme und Scheren nach jedem Gebrauch sowie der Oberflächen von Stühlen, Fußboden, Türrahmen und Türdrücker ist selbstverständlich und mit den neuen Schutzauflagen unabdingbar! Zur Nachvollziehbarkeit etwaiger Infektionsketten müssen Coiffeure die Kontaktdaten ihrer Kunden dokumentieren. Dazu zählt nicht nur die Adresse, sondern etwa auch die Handynummer oder E-Mail-Adresse. Will man seine Daten nicht bereitstellen, gibt es auch keine Bedienung. Um wieviel teurer ein Haarschnitt künftig sein wird, lässt sich allerdings nicht genau beziffern – das legt jeder Salon selber fest. Berücksichtigt werden hier der zeitliche Mehraufwand durch den neuen Schutzstandard sowie die Ausgaben für Schutzausrüstung.

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